Mittwoch, 16.05.2018

 

Nach einer sehr ruhigen Nacht wurden wir im Speisesaal unseres Hotels mit einem herrlichen und reichhaltigen Buffet empfangen.

 

Gestärkt und mit vollem Tatendrang verliessen wir unser Hotel und fuhren mit der U-Bahn wieder bis zur Landungsbrücke. Als erstes war eine Hafenrundfahrt angesagt.

Die Landungsbrücken – Verkehrsknotenpunkt & Touristenattraktion

 

Die St. Pauli-Landungsbrücken sind ein sehenswertes Gebäudeensemble entlang der Elbe und zugleich ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt Hamburgs. Von hier starten viele Hafenrundfahrten.

 

 

Ein Wahrzeichen im Hafen von Hamburg stellt der elegante weiß-rote Riesendampfer „Cap San Diego“ dar. Der 50-jährige Frachter wurde 1986 vor der Verschrottung gerettet und als Museumsschiff adaptiert. Sie gehörte früher zur Dr. Oetker-Flotte, auch Hamburg Süd genannt.

  

 

Von je her wird der Hamburger Hafen geprägt von Werften und mittlerweile gehört er aufgrund langjähriger Erfahrung und modernster Fertigungstechniken international zu den bedeutendsten. Wir schipperten mit unserem Boot entlang der Docks und staunten wie kleine Kinder vor dem Christbaum über die gewaltigen Anlagen. Unser Käpt’n erzählte mit viel Witz Daten und Details über Neubau, Reparatur und Wartungsarbeiten in den mehr als zehn Werften Hamburgs. Die größte Werft hier ist die Blohm – Voss, die zum Thyssen-Krupp-Konzern gehört. Über die gesamte Länge vom Fischmarkt bis zu den Landungsbrücken bestimmt sie den Hafen.

Wir durchquerten die Schleuse und kamen in den zweitgrößten Containerhafen Europas, wo Woche für Woche 180 Containerschiffe den Hafen verlassen und mehr als acht Millionen umgeschlagen werden. Die Perspektiven vom Wasser aus sind schon ein Wahnsinn, da wirken die gigantischen Terminals noch spektakulärer. Mit riesigen Kränen werden die bunten Container aufgestapelt und wir hatten das Gefühl, als würden wir beim LEGO-spielen zusehen. Tag und Nacht ohne Unterbrechung wird geladen und transportiert, um die Waren just in time zur Verfügung stellen zu können.

 

Der Hafen in Zahlen

Der Hafen erstreckt sich über rund 7.241 Hektar, von denen 4.254 Hektar Land- und 2.987 Wasserflächen sind. Das Hafennutzungsgebiet ist insgesamt 6.408 Hektar groß, 1.542 Hektar nimmt davon der Freihafen ein. Bis zum offenen Meer sind es noch 104 Kilometer. Der Hafen verfügt über vier große Container- und acht Multi-Purpose-Terminals, es gibt Liegeplätze für 320 Seeschiffe und 41 Kilometer Kaimauern für Seeschiffe. Jährlich werden über 140 Millionen Tonnen im Seegüterumschlag abgefertigt und laufen über 12.000 Seeschiffe den Hamburger Hafen an, mehr als 60 Prozent davon Containerschiffe.

Als nächstes besuchten wir die Speicherstadt

 

Die Speicherstadt ist der weltgrößte, historische Lagerhauskomplex. Hier finden sich alte Backsteingebäude die zum hindurch spazieren einladen. Die Hinterhöfe, die Wasserläufe und die Architektur können den Besucher sehr lange beschäftigen.

 

Der heute größte zusammenhängende Lagerhauskomplex der Welt wurde 1888 erbaut und steht seit 1991 unter Denkmalschutz. Die sechs- bis siebenstöckigen Backsteinbauten mit gotischen Zierelementen und den grünen Kupferdächern prägen das Stadtbild Hamburgs. Die 630.000 Quadratmeter werden genutzt für das weltweit größte Orientteppichlager, eine Kaffeerösterei und zahlreiche Museen, wie das Zollmuseum, Speicherstadtmuseum oder das Gewürzmuseum. Auch die größte Modelleisenbahnanlage der Welt und das Dungeon (Gruselkabinett) sind hier untergebracht. Den besten Eindruck dieses historischen Viertels erhält man bei einer Fleetfahrt, die wir unternahmen. Aufgrund des hohen Pegelstandes konnte der Bootsführer heute leider nicht ganz zwischen die beiden Häuserzeilen hinein fahren. Ist aber nicht so schlimm, denn zur Belustigung aller bekamen wir allerhand Geschichten über die hanseatischen Kaufmänner und diejenigen, die sonst noch ihr Unwesen in der Speicherstadt getrieben haben. Während der gesamten Fahrt erhiellten wir allerlei Interessantes im Hamburgischen Schnack (=Dialekt) erzählt. Wir waren uns aber oft nicht ganz sicher, ob es sich dabei um Seemannsgarn handelt oder nicht.

 

Wir besuchten anschliessend das Kaffee-/ und Gewürzmuseum.

Zu den eindrucksvollsten Projekten der Hafen City gehört die Konzerthalle, die nach dem Entwurf der Schweizer Stararchitekten Herzog & de Meuron auf dem Kaispeicher A an der Spitze des Kaiser-Kais errichtet wurde. Die Elbphilharmonie, deren Konzertsaal zu den zehnbesten der Welt gehören soll, wird schon jetzt als neues Wahrzeichen der Hansestadt gehandelt. Der gläserner Aufbau in geschwungener Wellenform, der, getrennt durch eine Plaza, über dem mächtigen Kubus des Kaispeichers schwebt und neben den Konzertsälen ein 5-Sterne-Hotel und Wohnungen beherbergen wird ist schon sehr imposant.

Am Abend genossen wir in der Innenstadt ein herrliches Nachtessen und schlenderten noch einmal durch St. Pauli, dieses Mal jedoch ohne Nachtwächter.

Auf dem Weg nach Hause bot sich uns an der Landungsbrücke der Hamburger Hafen bei Nacht an.

Mit diesen vielen Eindrücken kehrten wir in unser Hotel zurück und vielen todmüde ins Bett.

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