MARRAKECH JUNI 2010

Marrakech ist eine der grössten marokanischen Städte im Südwesten des Landes mit knapp 850'000 Einwohnern.

Diese liegt am nördlichen Fusse des Hohen Atlas Gebirge und ist einer der 4 Königsstädten des Landes.

Marrakech nur als pittoresk zu bezeichnen, würde der Stadt nicht gerecht - es strotzt vor zu viel Leben, zu vielen Ueberraschungen und zu vielen versteckten Schönheiten, um es in ein einfaches Wort zu packen.

Wer die historische marokkanische Stadt betritt, taucht in ein Labyrinth aus Gassen und rötlich verputzten Mauern ein, in dem Motorradfahrer neben Touristen und Handwerkern ihren Weg suchen und Wollfärber und Teppichknüpfer direkt neben Fleischhauern Quartier bezogen haben - man weiss nie, ob nicht in derselben geschäftigen Häuserzeile auch noch das prächtige Portal einer Moschee zu finden ist.

Am Abend, wenn sich Geschichtenerzähler, Wunderheiler und Essensverkäufer am grossen Hauptplatz Djemaa - El - Fna einfinden, entfaltet sich in Marrakech ein riesiges Schauspiel, das alle touristischen Erwartungen an den Orient erfüllt und trotzdem nicht inszeniert wirkt.

 

Geschichte

 

Marrakech wurde im Jahre 1062 auf bis dahin unbesiedeltem Gebiet als Militärlager gegründet. Unter Youssouf Ben Tachfin stieg die zügig ausgebaute Ansiedlung zur Almoravidenresidenz auf. Dies ist die grösste Berberdynastie seit eh und je.

 

Nach Youssouf Sieg mit mehreren Kriegszügen gegen Alvons VI. von Kastilien, dem er 1086 das spanische Toledo entreissen konnte, begann für Marrakech eine Zeit der Blüte

Zahlreiche Moscheen und Paläste entstanden.

 

Youssoufs Sohn und Nachfolger, Ali Ben liess 1126 die noch heute erhaltene Wehrmauer anlegen und vor den Toren der Stadt die ersten Dattelpalmenhainer (Palmeria) anpflanzen, welche man heute noch bewundern kann. Sonst ist aus der damaligen Gründerstadt heute fast nichts mehr zu sehen.

 

1147 stürmten die Almohaden die Stadt, zerstörten die meisten almoravidischen Bauwerke und liessen neue Prachtbauten wie die Koutoubia-Moschee errichten.

 

Von einer verheerenden Pestepidemi 1176 erholte sich die Stadt nur langsam, erlebte dann aber unter Yakoub El Mansour ab 1184 ihre grösste wirtschaftliche und kulturelle Blüte.

 

Ende des 13 Jahrhunderts konnten sie sich dank 150'000 Einwohnern mit den grossen islamischen Zentren wie Bagdad oder Kairo messen.

 

Ende des 13 Jahrhunderts schwächten Thronstreitigkeiten die Almohaden, es begann dadurch der Aufstieg der Meriniden-Dynastie. Abou Yakoub verlegte die Residenz nach Fes und so lebten um 1520 nur noch knapp 20'000 Leute in Marrakech.

 

Erst mit der Saadier-Dynastie, die 1521 in die Stadt einzog und sie 1554 zur Hauptstadt ihres Reiches machte, ging es wieder langsam aufwärts. Mit dem Gold von Timbuktu wurde die schon stark verfallene Stadt wieder zu einer glänzenden Metropole aufgebaut.

 

Die Herrscher der Alaouiten-Dynastie bevorzugten wieder Fes als Hauptstadt. Dies war am Anfang des 17. Jahrhunderts.

 

Obwohl Marrakech bis ins 20 Jahrhundert hinein immer wieder einmal als Residenz fungierte, stand die Stadt immer im Schatten der Konkurrenz aus dem Norden des Landes.

 

1912 marschierten die Franzosen in die Stadt ein.

 

Bis zur Unabhängigkeit 1956 wurde der Grossteil des Südens von den Franzosen beherrscht.

 

In der heutigen Zeit ist Marrakech eine Stadt des Handels und des Handwerkes.

 

Die Medina, die Altstadt, wird durch über 30'000 Handwerker geprägt. Seit 1985 gehört diese auch zum Weltkulturerbe der UNESCO.  

 

 

 

 

 

 

 

 

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