3. Reisebericht

Herzlich Dank denjenigen, welche uns ein paar Zeilen aus der Schweiz geschrieben haben.
Und nun zu weiteren Highlights unserer Reise.
Eine Seefahrt die ist lustig............... So sollte es eigentlich sein. Wir bestiegen also am Freitagabend die Faehre zu den Togjan Inseln. Um komfortabler zu Reisen, mieteten wir eine Kabine. Diese Kabinen gehoeren eigentlich der Crew, da diese aber wenig verdienen, vermietetn sie diese an zahlungskraeftige Leute. Wir bezogen also unsere Kabine, welche wiederum fuer indonesische Leute gebaut war (klein). Waehrend wir unsere Schlafsaecke ausbreiteten, bemerkten wir, dass wir nicht alleine in der Kabine waren, sondern kleine Krabbeltiere (sprich Kakerlaken) ebenfalls eine ruhige Seefahrt verbringen wollten. Trotzdem hatten wir das bessere Los als alle anderen Leute, welche sprichwoertlich "Camping an Bord" machten. Die Schifffahrt dauerte 12 Stunden und das Meer war sehr ruhig. Aber eben, schlafen war eigentlich nur mit einem Auge angesagt, da das andere immer auf die lieben Tierchen schaute, was diese machten. Eine Toilette fuer das ganze Schiff war auch vorhanden.
So kamen wir am folgenden Morgen um 0830 Uhr in Wakai, der Hauptinsel der Togjan Inseln, an. Es war ein trister Empfang, da es regnete. Sofort wurden wir von einheimischen Leuten zu der Insel Kadidiri abgeholt. Die Fahrt dorthin, wiederum auf dem Meer, dauerte knapp eine halbe Stunde, auf einem einheimischen Holzboot.
Dort wurden wir sehr herzlich mit einem Fruehstueck empfangen. Als wir dann noch unsere Bungalow sahen, waren wir rundum gluecklich. Es war schon eine herrliche Insel. Weisser Strand, Bungalow's direkt am Meer, nur 2 Ressort waren auf dieser Insel. Und vor allem, kein natelempfang, kein Internet, kein Telefon, nichts, nur Mauese, welche uns in der Nacht auf Trab hielten. So genossen wir volle 3 Tage ohne Zivilisation und erholten uns (was auch fuer die naechsten Tage noetig war).
Nach den Erholungstagen, machten wir uns auf die Reise, um das Festland, resp. Ampana, zu erreichen.
Von Wakai aus sollte die Faehre um 1000 Uhr ablegen. Zuerst wurden auf 1200 Uhr vertroestet, anschliessend hiess es, vielleicht kommt sie gar nicht mehr an diesem Tage, bis wir um 1330 Uhr am Horizont, erleichtert, ein Schiff sichten konnten. Als es immer naeher kam, schauten wir uns immer wie entgeisterter an. Erstens hatte das Schiff schlagseite, zweitens war es ein ganz normales Holzschiff mit einem Ober und Unterdeck und drittens konnten wir uns nicht vorstellen, wo wir noch einen Platz finden konnten, da dieses hoffnungslos ueberfuellt war. So kletterten (das ist nicht uebertrieben) auf das Boot und sicherten uns im Hinterteil des Bootes, auf der Reeling, einen Holzsitzplatz. Es dauerte ueber eine 1/2 Stunde, bis das Schiff endlich lostuckerte (auch das ist nicht uebertrieben).
Beim Erkundungsgang auf dem Schiff stellte Joerg und Tamara fest, dass weder Rettungsboote noch Schwimmwesten vorhanden war. Es war nur 1 Rettungsring fuer ueber 300 Passagiere vorhanden. Der Kapitaen hatte auf der Bruecke weder Radar noch Echolot. Er fuhr einfach nach seinem Gutduenken und Instinkt Richtung Ampana. Es waere ja nicht Indonesien, aber wir sind genau nach 5 Stunden in Ampana eingetroffen. Das von Bord gehen war noch muehsamer als aufs Boot gehen. Alles wollte das Schiff ueber eine kleine und schmale Holzleiter, welche ca. 6 Meter ueber Boden war, verlassen. Gottlob war das Hotel, in welchem wir Uebernachten wollten, nicht weit entfernt.
Dort angelangt, bezogen wir unser Zimmer und duschten vorerst einmal ergiebig (indonesisch, d.h. mit Wasserpottich und einem kleinen Eimer).
Bei einem feinen Nachtessen, wiederum in einer Garkueche, vergassen wir dann die hinterunsliegenden Strapazen.
Im Hotel machten wir dann fuer den naechsten Tag unseren Weitertrip ab. Um nach Toraja zu gelangen, waren war zwangslaeufig auf ein Privatauto angewiesen. Alles andere waere umstaendlich und vor allem zeitintensiv gewesen. Und hier wurden wir zum ersten Mal uebers Ohr gehauen. Fuer die Fahrt mussten wir 2'000'000 Rupiehs bezahlen. Man bedenke, ein normalverdienender Mensch hat hier ein monatliches Salaer zwischen 600'000 bis 800'000 Rupiehs.
So begann am andern Tag, bereits um 0715 Uhr die 17 stuendige Fahrt. Auch hier erlebten wir wiederum unmoegliche Sachen. Zuerst einmal mussten wir mit dem Pw einen Fluss durchqueren. Es war keine Bruecke vorhanden. so dirigierte uns ein Einheimischer durch die Fluten des Flusses. Menschen wurden auf einem Sitz ueber den Fluss transportiert und die Motorraeder wurden per Hand getragen. Das Wasser kam ziemlich genau auf die Hoehe des Fahrgastraumes. Aber wir kamen trockenen Fusses auf die andere Seite.
Ca. 4 Stunden spaeter war die Strasse durch einen Erdrutsch verschuettet. Es hatte so geregnet, dass der halbe Hang herunterkam. Das war schon eine grosse Aufregung. Saemtliche Fahrgaeste von den oeffentlichen Busen mussten aussteigen, hiengen dann an den Hinterteil des Buses, damit dieser auf den Hinterraeder nicht durchdreht. Und so wurde probiert, ueber die verschuettete Strasse zu fahren, was auch gelang. Gottlob fuhren wir talwaerts und so konnten wir in unserem Auto sitzen bleiben.
Nach weiteren Stunden Fahrt eine erneute Ueberraschung. Ueber der Strasse war eine Barriere gelegt und der Fahrer musste den anwesenden Polizisten ein Obolus, in Form von Geld, bezaheln, damit wir weiterfahren konnten. Dieser Vorgang passierte noch 2 Mal, auch da hatten wir wiederum Glueck, da wir Touristen waren, mussten wir nicht bezahlen. Das System hier ist so, dass also die Polizei resp. der Staat sehr korrupt ist und sie die Bevoelkerung sehr zur Kasse beten. Um das Ganze alltertuemlich zu Nennen, richtige Wegelagerer.
Gegen Mitternacht trafen wir dann in unserem Hotel in Toraja ein. Wir waren heil froh, dass wir die Fahrt ueberstanden hatten und bezogen todmuede unser Zimmer. Es regnete wohl fast die ganze Nacht.
So und nun wollen wir hier 3-4 Tage bleiben bis es dann weiter nach Bali geht. Wie wir jetzt Sulawesi kennen, werden wir sicherlich wiederum einige Ueberraschungen erleben.
Das waer's also fuer diesen Moment. Leider koennen wir Euch keine Bilder beilegen, da das Internet sehr langsam ist. Es hat sogar nicht einmal einen USB-Anschluss.
Bis zum naechsten Mal und liebe Gruesse in die kalte Schweiz.
Tamara, Marietta, Joerg























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