Samstag - Sonntag, 28. - 29 Sept. 2019, Finikounda - Pilos - Gialova

Nach einer wiederum sehr ruhig Nacht nahmen wir unser Frühstück vor unserem Womajo ein. Unsere Sachen waren dann schnell zusammengepackt und so ging es gegen 1015 Uhr auf Fahrt. Erstes Ziel war Pilos. 

 

Pylos

 

Pylos liegt im Süden der Westküste des Peloponnes und ist das wirtschaftliche Zentrum dieser Region von Messenien. Der Ort selbst hat rund 2500 Einwohner. Mit den zur Gemeinde zählenden umliegenden Dörfern sind es gut 5000 Bewohner. In Pylos ist alles zu bekommen, was dem alltäglichen Bedarf dient und einiges darüber hinaus. Dies ist sicher auch ein Grund, warum Pylos eine lebendige griechische Kleinstadt ist. Aber auch der Hafen mit seinen zahlreichen Fischerbooten aber auch Yachten bringt Leben in den Ort. 

Der Ort liegt am südlichen Ende der Bucht von Navarino. Durch die zum offenen Meer hin langgestreckte Insel Sphaktiria ist die Bucht sehr geschützt und wurde schon in früheren Zeiten als Ankerplatz sehr geschätzt. Besondere Bekanntheit errang die Bucht durch die Schlacht von Navarino im Jahre 1827. In dieser Schlacht besiegten die zahlenmäßig deutlich benachteiligte Flotte der Alliierten (England, Frankreich und Russland) die türkisch-ägyptische Flotte und leiteten damit den Rückzug der Türken aus Griechenland ein.

Lediglich das Zentrum von Pylos mit seinem zentralen Platz liegt auf Meereshöhe. Rings um die Platia geht es im Ort jedoch relativ steil bergan. Egal in welcher Richtung sich bewegt wird (natürlich außer ins Meer) geht es bergauf. Das macht aber auch den Reiz von Pylos aus. Es gibt viele enge Gassen (oft mit Treppen) und es macht Spaß, den Ort zu erkunden. Neben vielen schönen Häusern, die immer wieder einen Blick auf die Bucht eröffnen gibt es aber noch, wie überall in Griechenland, alte Häuser, die langsam verfallen. Aber auch das macht die Atmosphäre des Städtchens aus. Aufgrund der strategischen Lage der Bucht von Navarino sind im Laufe der Jahre sowohl am nördlichen als auch am südlichen Eingang jeweils und unabhängig voneinander Festungsanlagen entstanden. In Pylos selbst ist die neuere der beiden Festungen zu besichtigen. Sie wurde im Jahr 1573 von den Osmanen errichtet. Nach dem Sieg über die Türken wurde die Festungsanlage im 19. Und 20. Jahrhundert als Gefängnis benutzt, bevor sie für die Allgemeinheit zur Besichtigung hergerichtet wurde.

Die Festung ist relativ groß und noch relativ gut erhalten. Durch ihre auf einem Hügel errichtete Lage eröffnet sie tolle Blicke auf Pylos und den Hafen, aber auch auf die Bucht von Navarino und einige Inseln in der Nähe.

Eindruck während der Fahrt
Pilos

Nachdem wir gemütlich ein Kaffee Frappé getrunken hatten, ging die Fahrt weiter zu unserem heutigen Endziel, dem Camping Erodios. Wir richteten ein und genossen den Rest des Tages.

 

Camping Erodios
GPS: N 36°57'11" E 21°41'45"

 

Strand vom Campingplatz
Unser Platz

Nach einer sehr ruhigen Nacht und da es Sonntag, war, wurde ausgeschlafen. Gegen 0900 Uhr holte frische Brötchen und vor dem Womajo wurde gemütlich gefrühstückt. 

nachdem der Abwasch getätigt war, wurden die Fahrräder hervorgeholt und wir fuhren ca. 20 Minuten der Navarinobucht entlang. Wir stellten unsere Fahrräder ab und gingen in einem 45 minütigen Fussmarsch auf die Burg von Voidokilia. 

 

Burg von Voidokilia

Linksseitig über der Bucht thront das Paleo Kastro, dass der griechischen Saga nach auf König Nestor zurückgeht, der im antiken Pylos ansässig war und für seine Weisheit gerühmt wurde. Andere Quellen benennen die Franken als Erbauer des Paleo Kastro, was bei objektiver Betrachtung realistischer erscheint. Das Kastell war später weitestgehend in venezianischem Besitz. Das Kastro kann über unbefestigte Wege entdeckt werden. Der Weg auf den Berg ist jedoch beschwerlich und nicht ungefährlich. Feste Schuhe sind unbedingt notwendig, denn Schlangen und Skorpione haben den Berg in ihren Besitz genommen. Wer den Aufstieg jedoch wagt, der wird mit einem phänomenalen Ausblick über die Ochsenbauchbucht und den südwestlichen Zipfel des Peloponnes, die Bucht von Navarino belohnt.

Wauhhhh, welch herrliche Aussicht von hier oben herrschte. Linksseitig die Navaro-Bucht mit Pilos, rechtsseitig die Ochsenbauchbucht. 

Eingang Navarobucht
Die bekannte Navarobucht

Die Ochsenbauchbucht

Die Ochsenbauchbucht Voidokilia ist eine der schönsten Badebuchten auf dem Peleponnes, wenn nicht gar nicht ganz Griechenlands. Sie ist kreisrund in die Küstenlandschaft geschnitten, ein schmaler Spalt im Fels ist die einzige Verbindung zum Mittelmeer. Die Bucht liegt inmitten eines Naturschutzgebietes in der Nähe von Pylos. Das seichte Wasser der Bucht wärmt sich schnell auf, so dass hier früh im Jahr eine angenehme Wassertemperatur herrscht. 

So badeten wir bei sehr seichtem Wasser und genossen den Nachmittag, bevor es wieder mit den Fahrrädern zurück zum Womajo ging. Am Abend genossen wir den herrliche Sonnenuntergang und gingen ins Campingrestaurant essen. 

Montag, 30. Sept. 2019, Giavola - Trifillia  Stomio Beach Nord (Agrili)

Heute ging es ganz gemütlich zu und her. Zuerst einmal Frühstück, gemütliches Zusammenpacken, dann konnte man gratis das Womo aussen reinigen, was ich natürlich ausnutzte und dann nahmen wir die knappen 50 Kilometer bis zu unserem nächsten Ziel in Angriff. Zuerst einmal bestaunten wir die Kopie des Eifelturms von Paris in Filiatra.

Und weiter ging es zum 

 

Märchenschloss Agrilos

Das Märchenschloss hat ein Künstler gestaltet und erbaut, um die Menschen zu erfreuen. Wir erspähten es schon von weitem, weissem Türmchen mit roten Dächern, grosse Figuren im Garten. Das Schloss sieht aber genau so aus, wie man als Kind eines gezeichnet hätte. Und hätte es man dann noch farbig ausgemalt, sieht es so aus, wie auf unseren Fotos. Echt kitschig! Nur das Meer im Hintergrund will nicht so recht passen. Aber jetzt mal ganz ehrlich, über Geschmack lässt sich streiten, aber uns gefällt es richtig toll und der Künstler hat bei uns den Sinn des Schlosses voll erfüllt. Leider kann man das Schloss nicht mehr von innen besichtigen, nach dem Tod des Künstlers wurde es verkauft und nun ist es in Privatbesitz und bewohnt. Trotzdem darf man rundherum laufen und Fotos machen.

 

Nach soviel Kitsch ging es dann zu unserem Uebernachtungsplatz. 

 

Trifillia - Stomio Beach Nord*****

GPS:  37.185312,21.575458

 

Wauhhh, wunderbare kleine Bucht mit einer kleinem Strandrestaurant. Wir stellten unser Womajo so hin, dass wir direkten Blick auf den Sonnenuntergang hatten, gleichzeitig die Bucht sahen und sich niemand vor ons platzieren konnte. 

 

Unser Standplatz direkt am Meer
Blick vom Womajo aus zum Strand
Auch S'Womajo genoss den Ausblick
Auch ein Riesendampfer fuhr in die Nacht hinein
Chef de Barbecue
Welche Idylle

Dienstag - Mittwoch, 01. - 02. Okt. 2019, Stomio Beach Nord (Agrili) - Kyparissia - Zacharo - Palouki

Heute mussten wir unseren sehr schönen Ueberachtungsplatz bereits schon wieder verlassen. Zuerst jedoch wurde vor unserem Womajo gemütlich das Frühstück eingenommen. Es wird sicherliche nicht das letzte Mal sein, wo wir in dieser schönen Bucht übernachten werden.

Gegen 1030 Uhr fuhren wir dann los. Die gemütliche Fahrt führte uns über Kyparissia, Zacharo nach Palouki, wo wir auf dem Camping Paradise für die nächsten 2 Tage unser Lager aufschlugen. 

 

Camping Paradise

GPS; N37°45'28" E21°18'17"

So genossen wir hier die restlichen 2 Tage beim Baden, Fahrrad fahren und Faulenzen. Jeweisl am Abend war konnten wir den herrlichen Sonnenuntergang geniessen. 

Am Strand waren wir fast alleine
Bei einem solchen Grilleur kann das Essen nur gut kommen
Auf jeden Fall, am lächeln an hat's Marietta geschmeckt
Was für ein herrlicher Sonnenuntergang
Auch die Abendstimmung war grandios
Campingfeeling pur

Donnerstag, 03. Okt. 2019, Palouki - Patras 

Heute war also der letzte Tag in Griechenland angebrochen. Am Morgen, als wir aus dem Fenster schauten, sahen wir, dass sich der Himmel mit Wolken überzogen hatte. Gegen 1100 Uhr verliessen wir unseren Uebernachtungsplatz und fuhren Richtung Patras. Je näher wir nach Patras kamen, desto dunkler wurde der Himmel. In Patras angekommen, ging ein heftiges, stündliches Gewitter nieder. War der Himmel, resp. Griechenland traurig, dass wir das Land verliessen. Wir machten im Einkaufszentrum noch diverse Einkäufe für zu Hause, chequten am Hafen ohne Probleme ein und warteten auf unsere Fähre. Während des Wartens zeigte sich das Wetter wieder versöhnlich und es hörte auf zu Regnen. Es ging nicht lange und zwei Fähren fuhren gleichzeitig in den sehr modernen Hafen ein. 

Warten auf die Fähre
Die Cruise Europa in voller Grösse

Nun ging es zum Einladen und mit 1 1/2 Std. Verspätung fuhr unsere Fähre aus dem Hafen von Patras. Adieu Griechenland, hoffentlich bis zum nächsten Mal. 

Und immer wieder imposant die Brücke von Rio
Letzter Blick auf Patras
Wehmütig dachten wir zuürck, dass wir bei diesem Felsen vor ca. 3 Wochen übernachteten
Unterwegs auf dem Meer
Einfahrt in den Hafen von Ancona

Freitag, 04. Okt. 2019, Ancona - Imola - Castel San Pietro Terme

Nach einer sehr unruhigen Fahrt auf dem Meer, es gingen diverse Gewitter nieder und das Schiff "schaukelte" dementsprechend, legte die Cruise Europa gegen 1530 Uhr in Ancona an. Das übliche Prozedere des Ausladens liessen wir über uns ergehen und so waren wir einige Zeit später auf der Autobahn Richtung Bologna. Zum letzten Mal sahen wir das Mittelmeer und die Fahrt war ohne grössere Staus. Gegen 1845 Uhr steuerten wir unseren Uebernachtungsziel, Casel San Pietro Terme an und bezogen auf dem dortigen Stellplatz unser Nachtlager. 

 

Area Comunale
GPS; N 44°23'53" E 11°35'36"

 

Wir gingen anschliessend in das sehr hübsche Altstädtchen. Hier kommt man sich ca. 50 Jahre zurückversetzt vor. Natürlich wurde auch hier vor dem Nachtessen ein Apero eingenommen und wir wurden wieder einmal sehr überrascht. Zu den beiden Gläser Weisswein gab es ein Aperitivplättchen, Salznüsse, Pommes Chips und ein Gebäck. Und die zweite Ueberraschung kam dann mit der Rechnung. 8 Euro mussten wir für das Ganze bezahlen. Anschliessend ging es zum Nachtessen. 

Eingangstor in das Städtchen
Der Dorfplatz
Das Restaurant, in welchem wir das Abendessen einnahmen, noch richtig rustikal und mit alten Stühlen und Tischen

Samstag, 0. Okt. 2019, Castel San Pietro Terme - Bologna - Mailand - Gotthard - Luzern - Grenchen 

Nach wiederum einer sehr ruhigen Nacht besuchten wir noch einmal das Städtchen, kaufen Salami und Teigwaren ein und fuhren anschliessend  Richtung Heimat ab. Ausser vor dem Gotthard-Tunnel (ca. 1 Std. Wartezeit) lief alles wie am "Schnürchen", Gegen 1700 Uhr trafen wir dann unfallfrei und mit sehr vielen wunderbaren Erlebnissen zu Hause ein. 

 

Total gefahrene Kilometer:                                               ca. 3'650 Kilometer

 

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