Freitag, 07.07.2017
7 . Etappe
Von Marktheidenfeld über Wertheim nach Miltenberg
Die heutige Etappe machte uns zu Grenzgängern zwischen Bayern und Baden-Württemberg.
In den frühen Morgenstunden ging ein heftiges Gewitter nieder und wir hofften natürlich, dass sich der Regen bis zu unserer Abfahrt verzogen hat.
Nach den letzten Tropfen konnte wir gegen 1000 Uhr losfahren. Von Marktheidenfeld aus radelten wir zunächst in südlicher Richtung. Von den benachbarten Höhenzügen grüßten uns Kloster Triefenstein und Schloss Homburg. Kurz bevor wir die Autobahn A3 unterquerten, passierten wir eine Säule aus rotem Sandstein am Wegesrand. Sie bezeichnet die Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg, die wir heute zum ersten Mal überqueren. Der Main markiert ab hier die Grenze zwischen den beiden Bundesländern.
Wir radelten weiter in Richtung Urphar. Das Maintal wird nun deutlich enger und die Hänge zu beiden Seiten des Tals auch steiler. Hier bestimmt nicht mehr der Weinbau das Landschaftsbild, sondern die Hänge sind dicht bewaldet. Bei Urphar macht der Main erneut eine enge Schleife. Sie ist zwar nicht ganz so spektakulär wie die Mainschleife bei Volkach, steht ihr aber nur wenig nach.
Nach ca. 23 Kilometern erreichten wir Wertheim. Kurz bevor wir in die Stadt einfuhren, sahen wir auf dem Main eines der großen Hotelschiffe, mit denen Flusskreuzfahrten vom Rhein über den Main und den Main-Donau-Kanal zur Donau angeboten werden und die wir im Verlauf unserer Tour schon häufiger gesehen hatten.
Die Stadt Wertheim selbst war wieder sehr hübsch. Wir schoben unsere Räder durch die engen Gassen, um uns ein Bild von der Stadt machen zu können.
Durch den Abstecher in die Stadt hatten wir die offizielle Route des Main-Radwegs verlassen. Wir fuhren ans Mainufer hinunter, fanden den offiziellen Weg aber nicht gleich wieder. Die Mündung der Tauber in den Main überquerten wir daher auf einer größeren Straßenbrücke. Dann folgten wir dem Main am südlichen Ufer flussabwärts durch ein Industriegebiet. Über einen abenteuerlichen Holzbohlensteg, neben einer Eisenbahnbrücke, überquerten wir bei Hasloch den Main zum nördlichen Ufer und traffen dort wieder auf die offizielle Route und betraten auch wieder bayerischen Boden.
Das Landschaftsbild hatte sich im Vergleich zu den letzten Tagen deutlich verändert. Der Fluss windet sich jetzt in relativ vielen Kurven in vorwiegend westlichen Richtungen. Die Hänge sind steil und dicht bewaldet. Teilweise tritt roter Sandsteinfels zu Tage. Der Weg führte jetzt sehr schön als abgesetzter Radweg überwiegend direkt am Flussufer entang. Die Dichte der Staustufen und Schleusen hat sich im Vergleich zum Oberlauf des Flusses deutlich erhöht.
Langsam weitet sich das Tal dann wieder und es finden sich auch wieder Weinberge an den Hängen. In Kirschfurt wechselten wir wieder auf das südliche Mainufer nach Freudenberg und kamen so noch einmal kurz nach Baden-Württemberg. Die Landesgrenze knickt dann aber in östlicher Richtung ab, während wir weiter nach Süden radelten und so waren wir wieder in Bayern.
Bereits gegen 1500 Uhr erreichten wir unser heutiges Etappenziel in Miltenberg.
Nach einer kurzen Dusche bummelten wir ausgiebig durch die malerische Altstadt.
Unser Abendessen nahmen wir in der ältesten Fürstenherberge Deutschlands, im Gasthof Riesen ein. Dort gibt es sieben Biersorten der örtlichen Brauerei Faust vom Fass und zu jedem Gericht auf der Karte eine Bierempfehlung. Sowohl das Essen als auch vier der sieben Biersorten schmeckten uns ganz köstlich.
Am späteren Abend ging es dann noch ins Nachbardorf, wo ein grosses Dorffest von statten ging.
Morgen geht es dann zu unserem letzten Übernachtungsort. Dazu werden wir Bayern leider endgültig verlassen.