Nancy – Metz

(ca. 69 Km)

 

Nachdem wir gestern einen gemütlichen Bummelfahrradtag verbracht hatten, waren wir heute wieder richtig ausgeruht und voller Kilometertatendrang. Wir schwangen uns  auf unsere Drahtesel sitzen und nahmen die 4 Etappe in Angriff

 

Heute hies der Fluss nicht Mosel, den wir begleiteten, sondern Meurthe. Wir folgten diesem über Champigneulles bis Pompey, wo er in  die Mosel mündet.

Nun folgten wir einer kleinen Strasse mehr oder weniger immer der Mosel entlang bis Custines. Zwischen den beiden Orten Arnaville und Noveant passierten wir die Grenze zwischen den Départements Meurthe-et-Moselle und Moselle, einst Staatsgrenze zwischen Frankreich und Deutschland. Just hier entzündete sich einst die Schnäbele-Affäre, die die beiderseitigen Gemüter erhitzte und fast zum Krieg führte.

Weiter fuhren wir auf ganz wenig befahrenen Strassen und am Ufer der Mosel entlang nach Metz, welche unser heutiges Etappenziel war. 

 

Metz

Die Stadt Metz liegt in Lothringen. Die Mosel fließt in mehreren Armen an Metz vorüber, von denen der westliche der Hauptarm ist. Die Stadt Metz wurde ca. 1000 vor Christus durch den keltischen Stamm der Mediomatriker gegründet. Die befestigte Siedlung auf dem Hügel Sainte-croix wird von den Römern 52 vor Christus erobert. Die Stadt Divodurum (Götterburg) wird von nun an zu einer der größten und blühendsten von Gallien im Gebiet der Mediomatriker. Es hieß auch Mediomatrica, woraus durch Abkürzung Metä, Metis, Mattä und Metz entstanden ist.

Nachdem es in der Mitte des 5. Jhs. durch die Hunnen unter Attila zerstört worden war, kam es zum fränkischen Reich und wurde bald die Hauptstadt von Austrasien. Ludwig der Fromme fand in der Abtei St. Arnold seine Grabstätte. 843 kam es an Lothar I. und nach dem Tod von dessen Sohn Lothar II. mit dem größten Teil Lothringens im Vertrag zu Mersen 870 an das ostfränkische (Deutsche) Reich. Es stand zunächst unter der Herrschaft des Bischofs, dem wohl auch die Ernennung des Burggrafen zustand. Nachdem dies Amt zu Anfang des 13. Jhs. erloschen war, erwarb Metz die Rechte einer freien Reichsstadt, trat aber als solche im Mittelalter wenig hervor. Trotz seiner gemischten Bevölkerung legte es auf seine Zugehörigkeit zum Deutschen Reich hohen Wert. Karl IV. verkündete hier auf dem Reichstag 1356 die Goldene Bulle, die zuvor zu Nürnberg zustande gekommen war.

1444 wurde die Stadt von den Franzosen belagert, jedoch nicht erobert. 1543 versuchte ein Teil der Bürgerschaft mit Hilfe Farels die Reformation in Metz durchzuführen, scheiterte aber an dem Widerstand des Kardinals von Lothringen, und auch der Kaiser verbot die evangelische Predigt. Die katholische Partei im Rat und die hohe Geistlichkeit erleichterten 1552 die Besetzung der Stadt durch die Franzosen unter Montmorency, die im Einverständnis mit den protestantischen Reichsfürsten handelten; doch war die Mehrzahl der Bürger mit dem Wechsel der Herrschaft höchst unzufrieden, und viele Deutsche wanderten aus. Am 18. April 1552 hielt König Heinrich II. in Metz seinen Einzug und beauftragte mit ihrer Verteidigung den Herzog Franz von Guise, der auch vom 19. Oktober 1552 bis 1. Januar 1553 in einer denkwürdigen Belagerung gegen Karl V. standhielt. Die Stadt verlor zugleich ihre Selbstverwaltung, und der Bischof maßte sich das Recht an, die Behörden zu ernennen. Ludwig XIII. machte 1633 Metz zum Sitz eines Parlaments.

Im Westfälischen Frieden (1648) erhielt Frankreich die volle Souveränität über Metz, Toul und Verdun förmlich zugestanden; aber die alte Größe der Stadt war dahin, und während dieselbe vor 1552 60.000 Einwohner hatte, zählte sie 1698 nur noch 22.000, da sehr viele Hugenotten Metz verließen und sich zum großen Teil in Frankfurt (Oder) ansiedelten; erst im 19. Jahrhundert gewann Metz wieder eine besondere Wichtigkeit. Mehrere Belagerungen und Einschließungen, so auch 1814 und 1815, hielt Metz aus, ohne zur Übergabe gezwungen zu werden, bis der deutsch-französische Krieg 1870 für Metz folgenschwer eröffnet wurde. Die Stadt, am 29. Oktober 1870 von den deutschen Truppen besetzt, wurde im Frankfurter Frieden an Deutschland abgetreten. Durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages gelangte Metz wieder an Frankreich, bei dem es bis heute verblieben ist. Heute hat die Stadt etwa 120.000 Einwohner.

 

"Lagebesprechung"
Und immer wieder mussten wir die Mosel von links nach rechts oder umgekehrt überqueren
Und immer wieder konnten wir den Schleusenverkehr bewundern
Herrlich auf solchen Radfahrwegen in der Natur zu fahren
Hier ist die Natur noch in Takt
Nach so viel "Fahrradarbeit" geniesst man das Leben
Metz mit seinen schönen Häusern und Plätze
Fussgängerzone von Metz
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