Bernkastell – Senheim
(ca. 61 Km)
Die heutige Route, welche wir mit dem Rad durchquerten, war landschaftlich wieder sehr schön und abwechslungsreich.
Zur Weiterfahrt benutzten wir das rechte Moselufer. Der Radweg auf dieser Seite ist neu asphaltiert und verläuft direkt an der Mosel. Teilweise verläuft der parallel verlaufende Fußgängerweg auf derselben Piste.
Auf der Strecke passierten wir alleinstehende Weingüter, wie den Johannishof, die äußerlich den Charakter eines Klosters hat. Die mächtigen Weinlagen sind zum Teil neu angelegt. Kurz vor Zeltingen radelten wir an einer mächtigen Sonnenuhr vorbei, die der Weinlage den Namen gibt.
Und weiter ging es an der Ufernähe und wir passierten die engen Gassen von Rachtig. Auch hier sahen war ein schönes Weingut neben dem anderen. Auf der gegenüber liegenden Moselseite erheben sich mächtige und steile Berge. Die Flanken sind steil und blanker, roter Fels tritt hervor. Anschliessend waren wir mitten in der großen Moselschleife zwischen Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach.
Die sehr steilen Weinlagen grenzen an die Eifel, die links der Mosel beginnt. Kurze Zeit später sahen wir auf der gegenüberliegenden Seite Kröv.
Wahrscheinlich ist Kröv überall durch seine Weinlage Kröver Nacktarsch bekannt. Der eigentliche Sinn waren die nackten, unbewaldeten Hänge, geworden ist daraus eine Legende, nach der ein Kellermeister zwei Jungen versohlt habe, weil sie aus seinen Fässern getrunken hätten. Das Dreigiebelhaus war vermutlich einmal Rathaus von Kröv. Es wurde 1658 erbaut, aber recht schnell wieder verkauft. Heute ist es in Privatbesitz und beherbergt eine Weinkellerei.
Wir radelten entlang der Ruine des Klosters Stuben bis Senheim. Der Radweg verlief einen Großteil im Wald.
Die Stiftskirche Stuben wurde Anfang des 12. Jahrhundert von Augustinerchorfrauen gegründet. Sie erbauten auch die Nikolauskirche und Gebäude für 100 Chorfrauen. Das Kloster wurde 1788 in ein freies Damenstift umgewandelt und 1802 endgültig aufgegeben. Heute ist die Ruine von St. Nikolaus saniert und für Veranstaltungen ausgebaut worden. Dabei kamen bei Ausgrabungen auch älterer Reste zum Vorschein und bezeugen, dass der Platz seit römischer Zeit durchgehend bewohnt und genutzt war.
Der Radweg führte uns auf einen mineralischen Weg an Rebflächen weiter und erreichte die bewaldete Nordseite des Umlaufberges. Kurze Zeit später erreichten wir Sennheim, wo wir übernachteten.
Senheim lag im Mittelalter an der Handelsstraße Frankfurt-Holland. Durch den Moselübergang an dieser Handelsstraße kam der Ort schnell zu Reichtum.
Leider wurde der Großteil der mittelalterlichen Bausubstanz das Opfer eines verheerenden Brandes im Jahre 1839. Erhalten geblieben sind der Turm der Vogtei, der Zehnt Hof, das Zehntgroßkelterhaus und einige wenige Wohnhäuser. Wein und Winzer spielen in Senheim eine große Rolle. Hier gibt es sogar ein interessantes Weinmuseum. Zahlreiche Gaststätten, Straußenwirtschaften und Hotels liegen in den engen Gassen. Sehenswert ist neben den erhalten gebliebenen Gebäuden heute das Weinmuseum.
Kröv
Senheim