Senheim – Koblenz
(ca. 65 Km)
Heute begann unsere letzte Etappe von unserer Radtour des Moselradweges.
Der Moselradweg verläuft nun zwischen dem Fluss und der wenig befahrenen Straße. An einem Campingplatz vorbei führt der Radweg nun zunächst auf einen Asphaltweg, der aber bald in einen Winzerweg durch die Weinberge übergeht. Nun radelten wir durch herrliche Weinberge, die bis hinunter zur Mosel reichen. Wir folgten dem Innenradius der Moselschleife weiter. In der Ferne sahen wir nun schon die wehrhafte Burg Metternich, die oberhalb des Ortes Beilstein thront. Kurze Zeit später trafen wir in Beilstein ein.
Beilstein wird auch das Rothenburg an der Mosel genannt. Eine herrliche Stadtkulisse mit schönen Fachwerkhäusern ähnelt Meersburg am Bodensee. Alle überragt die Burg Metternich, die aus dem 13. Jahrhundert stammt. Die ehemalige Stadt verarmte mit der Zeit und so erhielt sich die traumhafte Stadtkulisse bis heute. Beilstein war ursprünglich ummauert und lag vor der Moselkorrektur so, dass es nur auf dem Wasserweg erreicht werden konnte. Zu Reichtum kam der Ort unter anderem durch die Ansiedlung von Juden, die hier Handel trieben. Die ganze ehemalige Stadt ist als Einheit sehr gut erhalten. Zentrum ist der Marktplatz, um den sich das Zehnthaus, der Metternicher Hof, Kirche und zahlreiche Fachwerkhäuser aufreihen.
Wir umradelten nun die Moselschleife und erreichten bald die ersten Siedlungen von Cochem Cond. Hier macht die Mosel eine Rechtskurve und sie gibt den Blick auf die imponierende Burg Cochem frei.
Wie eine Märchenburg erscheint die Burg Cochem nach einer Moselkehre. Die Burg soll bereits im 11. Jahrhundert gegründet worden sein. Ihre heutige Form nahm sie durch einen verrückten Städter an, der sie hundert Jahre nach ihrer Zerstörung kaufte und als Sommersitz in der heutigen Form aufbaute.
Cochem ist der am meisten besuchte Ort an der Mosel. Diese Tatsache ist den zahlreichen Touristen auch nicht zu verdenken.
Eine sehr hübsche Innenstadt mit schönen Kirchen und einem Kloster lockt viele Besucher. Als Highlight gilt die sehr beeindruckende Burg, die besichtigt werden kann. Das Endertor stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist noch komplett erhalten. Es steht am nördlichen Stadtausgang. Eine historische Torschänke ist an das Tor angebaut. Vom Moselradweg in Cochem hat man einen beeindruckenden Blick auf die Burg Cochem.
Nachdem wir Cochem besichtigen, ging es gemütlich weiter Richtung Koblenz und bald erreichten wir Hatzenport.
Der Ort stammt aus dem 12. Jahrhundert. Hier fuhren bis vor wenigen Jahren Fähren über die Mosel. Der Fährturm am Ufer aus dem Jahre 1863 ist noch ein sichtbares Relikt aus diesen Zeiten.
Zur Weiterfahrt radelten wir auf einen Wirtschaftsweg, der oberhalb der Bahnlinie in die Weinberge führt. Eine herrliche Aussicht bot sich von hier aus auf die Weinberge, die sich auf den letzten Erhebungen vor dem Rheintal ausbreiten. Die letzten Kilometer folgt der Fahrradweg der Bundesstraße auf einer separaten Asphaltspur. Brücken, Festungen und Burgen markieren die Einfahrt nach Koblenz. Nach der Staustufe - die letzte vor der Mündung in den Rhein - sahen wir schon die ersten historischen Gebäude der Stadt Koblenz.
Koblenz
Koblenz liegt am Zusammenfluss von Rhein und Mosel. Kein Wunder, dass diese strategisch wichtige Stelle schon vor 9000 Jahren bewohnt war. Die Römer errichteten hier ein riesiges Kastell, in der fränkischen Zeit stand hier eine Königspfalz und schon im dritten Jahrhundert wurde hier das Stift St. Kastor gegründet.
Schnell war Koblenz Reichsstadt und wichtiger Verwaltungssitz. Kaiser Heinrich II. schenkte die Stadt 1018 den Trierer Kurfürsten, die sie 1690 sogar zur Residenzstadt machten. Kein Wunder also über die mächtigen Kirchen und die herrschaftlichen Bauten.
Als einem der ersten historischen Gebäude radeln Sie an der Alten Burg vorbei.
Dieses Gebäude wurde von den Kurfürsten als Trutzburg gegen das Volk erbaut. Heute ist es Stadtarchiv. Der Fahrradweg führt weiter am Moselufer in Richtung Deutsches Eck. Hier steht ein überdimensionales Reiterstandbild, das den reitenden Wilhelm darstellt. Gegenüber auf der anderen Moselseite liegt die Festung Ehrenbreitstein auf dem Hügel. Die uneinnehmbare Festung Ehrenbreitstein liegt über dem Zusammenfluss von Mosel und Rhein. Der preußische Festungsbau entstand 1817 und 1828 auf den kurtrierischen Vorgängerbauten. Ehrenbreitstein gehört heute zu Koblenz. Große Impulse erhielt es durch die Bundesgartenschau 2011, als die Seilbahn von Koblenz zur Festung gebaut wurde - eigentlich nur zur Gartenschau. Aber es wurde eine erfolgreiche, bleibende touristische Einrichtung.
Die Stadt Koblenz hat beeindruckende und schöne Plätze mit Standbildern und Brunnen. Lohnenswert ist in jedem Fall ein Rundgang durch die Stadt. Sehenswert sind die vielen Kirchen, der Münzplatz, das kurfürstliche Schloss und vieles, vieles andere.
Hier mündet die Mosel in den Rhein.
Altstadt von Cochem
Fährturm Hitzenport