Montag, 29. April 2019
Oberammergau, Oberau, Garmisch Partenkirchen, Krün, Wallgau, Walchensee, Kochel am See, Bichel, Bad Heilbrunn, Bad Tölz
Nach einer ruhign Nacht und einem guten Frühstück nahmen wir unsere heutige Etappe in Angriff.
Nach ca. 14 Kilometer Fahrt haben wir unseren ersten Halt in Ettal machen.
Das Kloster Ettal ist eine Benediktinerabtei (Abtei zu den heiligsten Herzen Jesu und Mariä) im Dorf Ettal in Oberbayern und gehört der Bayerischen Benediktinerkongregation an.
Die Abtei liegt rund zehn Kilometer nördlich von Garmisch-Partenkirchen und südöstlich von Oberammergau. Das 1330 gegründete Benediktinerkloster ist heute ein beliebter touristischer Anziehungspunkt. Zum Kloster gehören landwirtschaftliche Betriebe, mehrere Gasthöfe, ein Hotel sowie ein Gymnasium mit angeschlossenem Internat. Darüber hinaus ein Kunstverlag, eine Destillerie sowie eine Brauerei.
Gründung
Das Kloster wurde von Kaiser Ludwig dem Bayern am 28. April 1330, dem Tag des heiligen Vitalis, im Graswangtal als Teil eines Gelöbnisses gegründet. Verbunden mit dem Gründungsgelübde waren auch ein Ausbau des Verkehrsweges nach Süden und die Erschließung der Gegend.
Als denkbares Gründungsmotiv Ludwigs wird angenommen, dass die Klostergründung neben dem Seelenheil des Kaisers auch der Sicherung des Handelsweges von Augsburg nach Verona (Via Imperii) dienen sollte.
Ludwig befand sich im Streit mit dem Avignoner Papst Johannes XXII., vordergründig um Glaubensfragen, eigentlich um politische Vorrangstellung. Nachdem sich Ludwig in Rom von Sciarra Colonna (römischer Adeliger und Anführer der kaisertreuen Partei Italiens) zum Kaiser hatte krönen lassen, erklärte der Papst diese Krönung für nichtig, und Ludwig verkündete die Absetzung des Papstes. Aus Geldmangel musste sich Ludwig aus Rom zurückziehen, wo er die Wahl von Papst Nikolaus V. unterstützte. Auf seiner Heimreise von Pisa nach Deutschland kam er auch am Ort des heutigen Klosters vorbei und gründete dort ein Kloster von neuer und unerhörlicher Art, das neben einem Mönchs- und einem Frauenkonvent auch einen Ritterkonvent mit zwölf Rittern beherbergte.
Bedeutendster Andachtsgegenstand in Ettal ist von jeher ein aus Pisa mitgebrachtes Marienbild, die sogenannte Ettaler Madonna. Schon bald wurde die Madonna zum Ziel von Wallfahrten, insbesondere seit dem barocken Neubau des Klosters. Die Klosterkirche ist der heiligen Maria geweiht: St. Mariä Himmelfahrt.
Entwicklung des Klosters
Zwischen 1330 und 1370 wurde die Klosterkirche auf einem zwölfeckigen Grundriss im Stil der Gotik errichtet und am 5. Mai 1370 durch den Freisinger Fürstbischof Paul geweiht. Das Kloster war in den ersten vier Jahrhunderten seines Bestehens im Vergleich zu den großen altbayerischen Abteien nicht sehr bedeutend. In den Wirren der Reformation fügten ihm Truppen des Kurfürsten Moritz von Sachsen im Mai 1552 große Schäden zu.
Im 17. und 18. Jahrhundert erblühte die Wallfahrt nach Ettal. Während des Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1714) ließ Kurfürst Max II. Emanuel das Gnadenbild, eine Marienstatue, am 12. April 1704 in die Hofkapelle bringen und dort zehn Tage lang verehren. Anschließend stand es in verschiedenen Münchner Kirchen, am 30. Juni kam es in den Freisinger Dom. Im Frühjahr 1705 gelangte es zurück nach Ettal.
Die eigentliche Blüte des Klosters begann erst unter Abt Placidus Seitz ab dem Jahr 1709. 1710 gründete er die Ritterakademie und rief damit die schulische Tradition Ettals ins Leben. Während der kaiserlichen Verwaltung Kurbayerns wurden in Ettal Kriegswissenschaften gelehrt, insbesondere Ballistik und Militär- und Zivilbaukunst, und zwar nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch durch Schanzenbau und Schießübungen mit einem aus dem Zeughause zu München entnommenen Geschütz. Bei einem Brand 1744 wurden Kirche und Kloster weitgehend zerstört und in der Folge in den Formen des Rokoko nach Plänen von Enrico Zuccalli durch Joseph Schmuzer aus der Wessobrunner Schule wieder aufgebaut. Zur Ausstattung zählen unter anderem Seitenaltäre und Kanzel von Johann Baptist Straub. Die Deckenmalereien schuf Johann Jakob Zeiller, die Stuckierung Schmuzer und sein Schwiegersohn Johann Georg Üblhör.
Seine verkehrsgünstige Lage und die Anziehungskraft auf Wallfahrer ließen Ettal zu einem der bedeutendsten Benediktinerklöster im Alpenraum werden.
1790 erhielt die Abtei noch einmal den Blutbann, das heißt, die gesamte Gerichtsbarkeit lag beim Abt und seinem Konvent. Nicht nur die Nieder- und Urkundsgerichtsbarkeit, sondern auch die Hohe Gerichtsbarkeit mit der möglichen Verurteilung zur Todesstrafe war dem Kloster Ettal übertragen.
Mit der Säkularisation wurde die Benediktinerabtei am 21. März 1803 gegen den entschiedenen Widerstand von Abt Alphons Hafner aufgehoben. Die Gebäude und Besitzungen gingen an das Königreich Bayern über. 1809 ersteigerte Josef von Elbing die Gebäude. 1856 erwarb sie Graf Albert von Pappenheim von Elbings Enkel August Baur Edlem von Breitenfeld.
1898 erwarb Baron Theodor von Cramer-Klett die Gebäude und schenkte sie an das Kloster Scheyern. Am 6. August 1900 zogen wieder Benediktinermönche ein. Zunächst war das Kloster ein Priorat des Klosters Scheyern und seit 1907 ist Ettal wieder eine selbstständige Abtei. In der Tradition der 1710 gegründeten Ritterakademie entwickelten sich seitdem das humanistische und neusprachliche Gymnasium und das Internat zu den wichtigsten Aufgaben der Benediktiner in Ettal. Die teils in der Säkularisationszeit abgebrochenen Gebäude wurden mit finanzieller Unterstützung durch Baron Cramer-Klett wieder aufgebaut oder erneuert.
Papst Benedikt XV. erhob die Kirche am 24. Februar 1920 mit dem Apostolischen Schreiben Inter potiora in den Rang einer Basilica minor.
Das Kloster betreibt außerdem eine Brauerei, eine Destillerie (zur Herstellung des Klosterlikörs und anderer Spirituosen wie Rakı), eine Buchhandlung, einen Kunstverlag, ein Hotel, mehrere Gasthöfe und eine Anzahl kleinerer Wirtschaftsbetriebe. 1994 wurde von Ettal aus das ehemalige Deutschordenskloster Wechselburg in Sachsen wiederbesiedelt. Dort betreiben die Mönche neben der Pfarrseelsorge auch ein größeres Gästehaus.
Und weiter ging es zum Schloss Ettal, welches wir bei Schneegestöber besichtigten.
Schloss Linderhof
Es liegt in in der oberbayerischen Gemeinde Ettal in den Ammergauer Alpen und ist das kleinste der drei Schlösser Ludwigs II. Als einziges seiner Schlösser wurde es noch zu seinen Lebzeiten vollendet. Linderhof gilt als Lieblingsschloss des „Märchenkönigs“. Hier hielt er sich mit großem Abstand am häufigsten auf.
Nächstes Ziel unsere heutigen Reise war Garmisch Partenkirchen. Wir parkierten s’ Womajo und besichtigten den Ort.
Garmisch-Partenkirchen
Das ist der Ort, in dem regelmäßig Sportgeschichte geschrieben wird. 1922 gibt’s die erste Sprungschanze. 1936 finden die 4. Olympischen Winterspiele und 1978 die alpinen Skiweltmeisterschaften statt. 1950 entsteht hier die weltweit erste Schanze aus Stahl. Garmisch-Partenkirchen ist außerdem der Ort mit Ausflugszielen wie Partnachklamm, Alpspitze, Eibsee und Zugspitze. Mit 2962 Metern der höchste Berg Deutschlands. Hier können auch wir, die Flachländer, den Gipfel erstürmen. Mit der Seil- oder mit der Zahnradbahn. Oben sind - bei klarem Wetter - bis zu 250 Kilometer Fernsicht möglich. Das reicht dann von der Münchener Stadtsilhouette über den Großglockner bis hin nach Innsbruck und den Dolomiten. Rund eine Millionen Touristen sind jedes Jahr hier. Und wir sind zwei davon.
Garmisch-Partenkirchen, das ist Olympia-Eissportzentrum, das ist die alte Pfarrkirche St. Martin, ist die Burg Werdenfels und das ist das sehenswerte Stadtzentrum. Der Ort der Lüftlmalereien an den Hausfassaden, die oft die Schutzheiligen des Volkes oder das Gewerbe des Hausbesitzers darstellen.
Das Wetter wurde immer wie schlechter und wir konnten die Gegend bis nach Bad Tölz, wo unser Etappenziel war, nicht so geniessen. In Bad Tölz selber war es stark bewölkt, jedoch regnete es nicht mehr. Wir platzierten s'Womajo auf dem Stellplatz und schlenderten durch Bad Tölz.
Bad Tölz
„Schöner geht’s fast nimmer“, heißt es in der Eigenwerbung. Wir waren gespannt auf die historische Altstadt und malerische Marktstraße. Bildschöne Lüftlmalerei an den Fassaden, barocke Bürgerhäuser warten laut Eigenwerbung auf uns. Belebte Cafés, urige Gaststätten, originelle Geschäfte, lesen wir in den Infos der Stadt. „Überall gibt’s was zu entdecken“, heißt es. Nach rund zwei Stunden Stadtbesichtigung hatten wir genug gesehen. Das vollmundig verkündete „Schöner geht’s fast nimmer“ in der Werbung, hat kräftig an Farbe eingebüßt. Hier glänzt nur die Marktstraße. Die Seitenstraßen fallen da gewaltig ab. Und schöner fanden wir’s in Oberammergau.
Wohnmobilstellplatz an der Isarpromenade
GPS N 47°45'45" - E 11°33'5"