Sonntag, 28. April 2019

 

Wertach/Nesselwang – Pfronten – Füssen – Steingaden – Bad Bayersoien – Bad Kohlgrub – Unterammergau – Oberammergau  

Nachdem wir eine ruhige Nacht verbracht hatten und gemütlich unser Frühstück eingenommen hatten, führte uns der Weg heute Morgen Richtung Pfronten. Nachdem wir das Dorf passierten trafen wir dann kurze Zeit später in Füssen ein. 

 

Füssen

Die Stadt gehört neben Kempten zu den ältesten Siedlungen im Allgäu: Hier kreuzt sich übrigens die „Deutsche Alpenstraße“ mit der „Romantischen Straße“ und der „Via Claudia Augusta“. Die Letztere ein alter Kultur- und Handelsweg des römischen Reiches. In Füssen, in königlicher Traumlandschaft gelegen, eingebettet in sanfte Hügel und geschützt durch steinerne Wächter, erwächst weithin sichtbar das Hohe Schloss. Darunter erstreckt sich malerisch die Altstadt. Übrigens mit 800 und 1200 Metern die höchstgelegene Stadt in Bayern. Hier vereinen sich unterschiedliche Epochen zu einer Kulisse, die einen Romantikurlaub unvergessen machen: Die kleinen, verwinkelten Gassen sind Zeugen einer florierenden, mittelalterlichen Stadt. Über ihnen recken sich hohe, gotische Häusergiebel in den Himmel. Neben den reich dekorierten Kirchen aus der Zeit des Barock und Rokoko finden sich Überreste der alten Stadtmauer. Nicht von ungefähr wird Füssen als die nördlichste Stadt Italiens bezeichnet: Das Treiben auf dem Schrannenplatz oder rund um den Stadtbrunnen erinnert an eine italienische Piazza, die Straßencafés bieten neben den Torten, die schon Königin Marie genoss, auch einen wunderbaren Blick die Fußgängerzone entlang auf das Hohe Schloss. Nicht zu vergessen König Ludwig II. Im Füssener Land wuchs er auf. Hier verwirklichte er seinen Traum: das der mittelalterlichen Wartburg nachempfundene Schloss Neuschwanstein. Mit Zinnen und Türmen, hoch über der Pöllatschlucht. Am 11. Juni 1886 wurde der Märchenkönig aus seiner Traumwelt in einer Kutsche nach Berg am Starnberger See gebracht. Kurz zuvor war er durch ein ärztliches Gutachten entmündigt worden. Ein König, der schon mit knapp 40 Jahren dick und aufgeschwemmt war, dem die Zähne ausfielen, der einsam in seinen Schlössern saß und der nächstens mit dem elektrisch beleuchteten Schlitten durch die Wälder raste. Ein schlichtes, schwarzes Holzkreuz etwa 15 Meter vom Ufer des Starnberger Sees entfernt, markiert die Stelle, an der „der König der Künste“ am 13. Juni 1886 unter ungeklärten Umständen starb. Füssen ist auch die Wiege des europäischen Lautenbaus. 1562 wurde hier die erste Lautenmacherzunft Europas gegründet. Das Geschäft blühte damals. Auch wegen der strategisch guten Lage an der Via Claudia Augusta. In drei Werkstätten wird noch heute der Geigen- und Lautenbau gepflegt.

 

Da soviele Touristen das Schloss Neuschwanstein besichtigen wollten (Wartezeit ca. 1 1/4 Std.) entschieden wir uns, nur das Schloss Schwangnau zu besichtigen. 

 

 

 

Schloss schwangau
Küche
Schlossbrunnen

Am frühen Nachmittag kehrten wir dann wieder zu unserem Womajo zurück, da wir ja noch ein bisschen weiterfahren wollten.

Uns führte der Weg weiter Richtung Steingaden, und  nur wenige Kilometer weiter steht die Wieskirche. Die Wallfahrtskirche mit dem vollen Namen „Zum Gegeißelten Heiland auf der Wiese“.

 

Am 14. Juni 1738 sah die Bäuerin Maria Lory in den Augen einer Figur, die den leidenden Jesus an der Geißelsäule darstellt, Tränen. Dieses Tränenwunder war der Beginn für die Wallfahrt zum Gegeißelten Heiland auf der Wies im Ortsteil Wies bei Steingaden. 1746 begann der Bau der Wallfahrtskapelle. Ein ovales Gebäude mit 45 Metern Länge, 24 Meter Breite und einer Höhe von 32 Metern. Mehr als 40 Fenster sorgen für einen faszinierenden Raumeindruck. 1983 wurde die Kapelle in die Liste der Unesco-Welterbestätten aufgenommen. Der Name lässt sich nicht wissenschaftlich nachweisen. Ob die Tränen nun Tau waren oder nicht, war für die Unesco kein Kriterium. Die eigentlichen Gründe waren die Deckenfresken, in deren Zentrum der auferstandene Heiland auf einem Regenbogen thront. Hier sehen wir bayerisches Rokoko in höchster Vollendung.

 

 

Bildergebnis für wieskirche steingaden

 

Bildergebnis für wieskirche steingaden

 

 

 

Und weiter ging die Fahrt vorbei an Unterammergau zu unserem heutigen Etappenziel  Oberammergau.

 

Oberammergau

Das Dorf, das durch die Passionsspiele weltbekannt wurde. Am Beginn steht ein Gelübde aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. In Oberammergau fielen 80 Menschen der Pest zum Opfer. In der Hoffnung auf Gottes Hilfe gelobten 1633 die Gemeindevorsteher, „die Passions-Tragödie alle zehn Jahre zu halten“, wenn das Dorf von der Pest befreit würde. Die Seuche kam zum Stillstand, und bereits 1634 lösten die Bewohner ihr Versprechen zum ersten Mal ein. 2010 fanden die letzten, 2020 finden die nächsten Spiele von Mitte Mai bis Ende September mit über 100 Aufführungen und über 2000 Darstellern statt. Oberammergau ist außerdem berühmt für seine Lüftlmalereien. Mit vorwiegend biblischen Motiven. Eine der wenigen Ausnahmen von der Regel, das Rotkäppchen Motiv in der Ettaler Straße 48 . Nicht zu vergessen: Oberammergau ist ein Zentrum der Holzschnitzerei.

(Sehenswürdigkeiten siehe S. 72 Reiseführer Walder)

Ähnliches Foto

 

Wohnmobil-Übernachtungsplatz Oberammergau

GPS N 47°35'25" - E 11°04'18

0