Freitag, 04. September 2020
Nachdem wir am Vorabend alles gepackt und sWomajo reisefertig gemacht hatten, ging also heute die Reise los. Der Wecker schrillte frühmorgens und so konnten wir gegen 0630 Uhr losfahren.
Die Fahrt bis nach Konstanz war sehr gemütlich und ohne Staus. So konnten wir kurz nach Zürich unsere erste Kaffeepause machen. Und weiter ging die Fahrt bis an den Bodensee, genauer gesagt nach Konstanz, wo wir die Fähre nach Meersburg nahmen.
Nachdem wir die Fähre verlassen hatten, ging es am Ufer des Bodensees entlang bis nach Lindau. Dort wurde auf die Autobahn eingebogen und gegen 1500 Uhr trafen wir in unserem heutigen Etappenziel, Landsberg am Lech, ein. Dort bezogen wir auf dem dortigen Stellplatz unser Nachtlager.
Nachdem wir uns installiert hatten, gingen wir ins Städtchen und besichtigten dieses in vollen Zügen.
Keine Frage, das größte Highlight in Landsberg ist die zauberhaft schöne Altstadt aus dem Mittelalter. Mit ihren vielen bunten, historischen Häusern, den verwinkelten Gassen, vereinzelten Türmen und kleinen Flussarmen, erinnert uns Landsberg mehr an ein italienisches Dorf als an eine Stadt in Oberbayern.
Bei einem Stadtbummel durch die Gassen fällt auf wie detailverliebt die Bewohner sind und wie sehr sie ihre eigene Heimat mögen. Viele Häuser sind schnuckelig dekoriert und zum Dahinschmelzen schön gestaltet. Nicht nur einmal würde man am liebsten klingen und fragen, ob man sich im Inneren umsehen darf.
Samstag/Sonntag, 05./06. September 2020
Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir gegen 0900 Uhr zu unserem heutigen Etappenziel, den Brombachsee, los.
Auf den sehr gut ausgebauten Hauptstrassen wurde die Fahrt zu einem richtigen Sonntagsausflug. Fast kein Verkehr, sehr schöne Gegenden. So kamen wir ausgeruht am frühen Nachmittag an den Brombachsee. Dort staunten wir nicht schlecht als wir auf den Wohnmobilstellplatz fuhren. Dieser war gerappelt voll. Mit Müh und Not erwischten wir noch einen Platz und installierten unser Womajo für die nächsten 2 Tage.
Nachdem wir uns installiert hatten, ging es nicht lange und wir sassen auf unseren E-Bikes und umrundeten den Brombachsee, den kleinen Brombachsee und den Igelsbachsee. Wir fanden eine herrliche Natur vor. Nach 27 Km radeln trafen wir wieder bei unserem Womajo ein, gönnten uns ein kühles Bier und genossen den Rest des Nachmittags. Am Abend gab es ein Raclette und dies bei lauwarmen Temperaturen.
Info zum Brombachsee
Sieben Freizeitanlagen und die Badehalbinsel Absberg locken Badegäste und Wassersportler ans und aufs Wasser. Eine Attraktion ist eine Schifffahrt mit der „MS Brombachsee“ – der eindrucksvolle Trimaran sorgt für Kreuzfahrtfeeling auf dem Großen Brombachsee. Der See gehört sowohl von der Fläche als auch vom Speichervolumen zu den größten Talsperren Deutschlands. Er dient neben dem Hochwasserschutz im Altmühltal vor allem der Wasserregulierung für das regenarme Nordbayern. Dazu kann der See über die kontinentale Wasserscheide hinweg aus der Altmühl über den Altmühlsee bis zum Stauziel von 410,5 m befüllt werden. Über kleinere Nebenflüsse kann Wasser in die dem Main zufließende Regnitz bis zur Absenkgrenze von 403,5 m abgegeben werden. Außer wasserwirtschaft-lichen Zwecken dient der See auch der Freizeit und Erholung. Neben dem Brombachsee ist noch der Kleine Brombachsee sowie der Igelsbachsee. Alle bilden eine idyllische Harmonie von Natur und Tourismus.
Nachdem wir wiederum eine sehr ruhige Nacht verbracht hatten, ging es wieder auf die Räder und wir fuhren zum 12 Kilometer entfernten Altmühlesee. Der Weg führte zuerst dem Kanal entlang, welcher dann in den Altmühlesee mündet. Wir umrundeten den See und machten im Naturschutzgebiet Vogelinsel halt. Dort werden bis zu 300 Arten von Vögeln nachgewiesen. Nach der Umrundung des Sees besuchten wir das Städtchen Gunzenhausen. Wir schlenderten durch den hübschen Ort bis zum Färberturm. Dieser ist ein Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Ebenfalls bestaunten wir das dortige Glockenspiel sowie die vielen Regenschirme, welche über der Strasse aufgehängt sind. Zurück beim Womajo wurde die laue "Sommernacht" genossen.
Montag - Dienstag, 07. - 08. September 2020
Nach einer ruhigen Nacht nahmen wir gemütlich das Frühstück ein. Unsere 7 Sachen waren schnell gepackt, es wurde entsorgt und Frischwasser gebunkert und so fuhren wir gegen 0930 Uhr los.
Auch heute fuhren wir keinen Kilometer auf der Autobahn, sondern genossen die herrliche Fahrt über Land. Als erstes Etappenziel war das Schloss Weissenstein in Pommersfelden angesagt.
Die Geschichte Schloss Weissenstein
Schloss Weissenstein in Pommersfelden wurde zwischen 1711 und 1718 von Lothar Franz von Schönborn, Fürstbischof von Bamberg und Kurfürst von Mainz erbaut. Als Architekt wurde Johann Dientzenhofer engagiert, aber auch der Wiener Hofbaumeister Johann Lukas von Hildebrandt und Maximilian von Welsch waren an der Planung der Schlossanlage beteiligt.
Lothar Franz Graf von Schönborn schuf sich mit dem prächtigen Bau eine private Sommerresidenz in der Nähe seines Amtssitzes Bamberg ganz nach seinem persönlichen Geschmack und nach der Mode der damaligen Zeit. Ermöglicht wurde dies durch eine Donation von Kaiser Karl VI.
Der siebenjährigen Bauzeit folgten noch weitere 10 Jahre für den Innenausbau. Auch hier verpflichtete Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn die berühmtesten Künstler seiner Zeit. Das prunkvolle Treppenhaus, das als Hintergrund für das strenge höfische Emfangszeremoniell diente, ist mit Fresken von Giovanni Francesco Marchini und Rudolf Byss ausgestattet. Die dahinterliegende Grotte mit ihren dicken Mauern schafft eine direkte Verbindung zwischen Innen und Außen. Ihre einzigartige Ausschmückung mit Muscheln, Glas, Tuffstein, Halbedelsteinen und vielem mehr beeindruckt bis heute die Gäste.
Der darüber liegende Marmorsaal dient noch heute als Fest- und Konzertsaal und beherbergt eine kleine Ahnengalerie der Grafen von Schönborn.
Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn legte in Schloss Weissenstein den Grundstock zu einer einzigartgien Gemäldesammlung Alter Meister, die teilweise in Originalhängung im Schloss erhalten blieb. Weitere Informationen dazu finden Sie hier
Auch die privaten Appartements sind weitgehend in ihrem Ursprung erhalten und so glänzt das prunkvolle Spiegelkabinett, als einer des ältesten erhaltenen Europas, neben Röntgen-Möbeln und wundervollen Intarsienböden.
Schloss Weissenstein in Pommersfelden hat in seiner 300-jährigen Geschichte alle Kriege unbeschadet überstanden und zählt daher zu den am besten erhaltenen Schlossanlagen seiner Epoche.
Und weiter ging die Fahrt nach Bamberg. Eigentlich wollten wir dort übernachten. Zu unserem Erstaunen war jedoch der Campingplatz komplet ausgebucht. So hofften wir auf den Stellplatz in Bamberg. Denkste, auch dieser war total ausgebucht und so war guter Rat teuer. Nach kurzer Besprechung und Konsultation der Park4night App, fuhren wir nach Lichtenfels. Für die längere Fahrt wurden wir aber belohnt. Der Platz, welcher wir bekamen, lag direkt am Main und war sehr ruhig gelegen.
So genossen wir die nächsten zwei Tage mit relaxen.
Mittwoch 09. September 2020
Nach diesen 2 herrlich erholsamen Tagen ging es heute weiter nach Weimar. Wir installierten s'Womajo auf dem Stellplatz.
Nachdem wir uns installiert hatten ging es in die ca. 600 m entfernte Innenstadt von Weimar.
Weimar ist eine Kulturstadt was man an jeder Ecke feststellen kann. Schlösser, Parks, Museen, Denkmale - die Liste des Sehenswerten ist in Weimar üppig lang. Was besonders auffällt ist der grosse Park beim Schloss Weimar. Der 48 Hektar große Landschaftspark am Rande der Weimarer Altstadt ist Teil eines kilometerlangen Grünzugs entlang der Ilm. Er entstand in der Zeit von 1778 bis 1828 und weist sowohl empfindsame als auch klassische und nachklassisch-romantische Züge auf. Die Entstehung des Parks an der Ilm ist eng mit Goethes Leben und Wirken in Weimar verbunden. 1776 schenkte Herzog Carl August dem Dichter ein Häuschen mit Garten, heute bekannt als Goethes Gartenhaus. Die ersten Bauten und Plätze entstanden 1778 am westlichen Felsenhang. In der Folgezeit wurden Wege und kleine Sitzplätze angelegt, Denkmäler, sowie weitere Parkarchitekturen und Brücken errichtet. Das Weimarer Stadtschloss kann zurzeit nicht besichtigt werden. Es wird umfassend restauriert. (5 Jahre). Die heutige Gestalt des Weimarer Stadtschlosses, der Residenz der Herzöge von Sachsen-Weimar und Eisenach, hat sich in über fünfhundertjähriger Bauzeit entwickelt. Die am Ufer der Ilm liegende Anlage ging aus einer mittelalterlichen Wasserburg hervor und wurde Ende des 10. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Der Dreiflügelbau brannte 1774 bis auf die Umfassungsmauern ab. Für den 1789 begonnenen Wiederaufbau berief Herzog Carl August eine Schlossbaukommission unter Leitung Johann Wolfgang Goethes ein. Der Wiederaufbau erfolgte bis 1803 unter maßgeblicher Beteiligung Goethes. Nacheinander schufen die Architekten unter Wiederverwendung der erhaltenen Umfassungsmauern des Ost- und des Nordflügels eine neue Residenz. Aus dieser Periode stammt die klassizistische Innenausstattung, als deren Höhepunkte das Gentzsche Treppenhaus und der Festsaal anzusehen sind.
Bevor wir jedoch die Innenstadt erkundeten, stiegen wir in einen öffentlichen Bus, welcher uns zu einem der dunkelsten Kapiteln der Stadt Weimar brachte, nämlich zur Gedenkstätte des Konzentrationslagers Buchenwald.
Zur Geschichte Weimars gehört leider auch die dunkle Zeit des Nationalsozialismus. Auf dem Ettersberg, nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, befand sich eins der grössten deutschen Konzentrationslager der Nazis. Mehr als 250'000 Menschen waren im KZ Buchenwald inhaftiert, 56'000 verloren dort ihr Leben.
Zurück in der Innenstadt wurde diese besichtigt.
Donnerstag - Freitag, 09. - 10. September 2020
Während der Nacht begann es kurz zu Regnen. Am Morgen, als wir aufstanden, war der ganze Regenspuck vorbei. Nachdem wir das Frühstück eingenommen hatten, nahmen wir die erste Etappe unserer heutigen Reise unter die Räder, nämlich Naumburg. Die Fahrt führte uns über hügeliges Land.
Naumburg – die Domstadt an der Saale
Im Zentrum dieser idyllischen Burgen- und Weinregion liegt Naumburg. Die Stadt blickt auf eine fast 1000jährige Stadtgeschichte zurück und zählt heute ca. 30.000 Einwohner. Den kunst- und baugeschichtlich einzigartigen Schätzen in der Altstadt verdankt es ehrende Beinamen wie „Domstadt Naumburg“ oder „Stadt der steinernen Wunder“.
Weltberühmtes Wahrzeichen der Stadt ist der spätromanisch-frühgotische Dom St. Peter und Paul. In der Naumburger Altstadt spürt man das Flair vergangener Jahrhunderte. Der weiträumig angelegte Marktplatz mit seinem geschlossenen Ensemble aus Renaissance- und Barockhäusern erinnert an die rege Messe- und Handelstätigkeit im Mittelalter, als Naumburg kurzzeitig Mitglied des mächtigen Städtebundes Hanse war. Majestätisch erhebt sich an der Südseite des Platzes die Stadtkirche St. Wenzel. Zu der wertvollen Innenausstattung gehört auch die von J. S. Bach abgenommene Hildebrandtorgel - eine bedeutende Schöpfung des spätbarocken Orgelbaus. Der Altstadtkern wird noch heute teilweise von der alten Stadtbefestigungsanlage eingeschlossen. Ein Anziehungspunkt der besonderen Art ist das ehemalige Wohnhaus der Familie des Philosophen Friedrich Nietzsches, das heute als Museum der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Nach der Besichtigung ging unsere Fahrt weiter und zwar nach Leipzig, unserem heutigen Etappenziel.
Da eine grosse Umleitung in Leipzig war, ging es sehr lange, bis wir unseren Uebernachtungsplatz fanden.
Nachdem wir uns installliert hatten, genossen wir den Rest des Nachmittags bei unserem Womajo. Anderntags ging es dann nach Leipzig, um die Stadt zu erkunden.
Die Stadt imponiert durch pulsierendes Leben und einzelne, herausragende Bauten, wie das alte Rathaus, die Thomaskirche, die Alte Börse und vor allem die Nikolaikirche. Die Nikolaikirche war bekanntlich einer der Treffpunkte für die Öffnung der DDR im Jahr 1989. Das moderne Leipzig zeigt sich vor allem bei der Universität und dem City-Hochhaus (Restaurant und Aussichtsplattform auf 120 m im 29. Stock), sowie durch die vielen riesigen Kaufhäuser – ein Shoppingparadies
Flächenmäßig handelt es sich beim Hauptbahnhof Leipzig um den größten Bahnhof von Europa. Auch die Länge der Fassade in Richtung Innenstadt kann sich sehen lassen: Die symmetrische Front weist eine Länge von fast 300 Metern auf.
Zuerst bestiegen wir den Hop On - Hop Off Bus und fuhren den Sehenswürdigkeiten nach. Anschliessend waren wir dann noch zu Fuss unterwegs.
Todmüde und mit vielen Bildern im Kopf kehrten wir gegen Abend zum Womajo zurück und verbrachten einen geruhsamen Abend.