Nachdem wir uns 5 Tage in Brandenburg an der Havel ausgeruht hatten und die schöne Seen-Gegend erkundeten, ging es heute zum nächsten Naturhighlight unserer Reise, nämlich nach Waren. Heute wurde nicht ausgeschlafen und so konnten wir zeitig losfahren. Heute waren Autobahnkilometer angesagt. Es ging jedoch nicht lange und wir fuhren zu unserem 1. Stau in diesen Ferien. Ein Unfall und eine Baustelle gleichzeitig und das zeigte seine Wirkung nämlich 45 Minuten Zeitverlust. Nachdem wir den Stau hinter uns gelassen hatte, ging es zügig weiter. Wir streiften Berlin in ca. 30 Kilometer Entfernung.
Gegen 1430 Uhr trafen wir in unserem heutigen Zeil ein und bezogen einer der letzten Stellplätze, welche noch vorhanden -/ und nicht reserviert waren.
Nachdem wir ruhig geschlafen hatten, ging es mit dem Fahrrad in das Städtchen Waren, welches wir ausgiebig erkundeten.
1.000 Seen, urwüchsige Wälder, seltene Moorlandschaften und weite Wiesen und Felder umgeben das Heilbad Waren (Müritz). Das malerische Städtchen liegt im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte am Ufer des größten deutschen Binnensees, der Müritz. Die behutsam sanierte historische Altstadt mit romantischen Gässchen und beeindruckenden Baudenkmälern lädt zum gemütlichen Flanieren ein. Ein besonderes Erlebnis ist eine Schifffahrt über die miteinander verbundenen Seen. Abends verbreitet sich am Stadthafen und entlang der Uferpromenade ein emsiges Treiben, in unzähligen Kneipen und Restaurants verweilen Gäste und Einheimische.
Der Müritz-Nationalpark grenzt direkt an das Stadtgebiet. Hoch am Himmel kreisende See- und Fischadler, zu Tausenden durchziehenden Kranichen, seltene Pflanzenarten und unberührte Natur kennzeichnen den größten Waldnationalpark. Auf geführten oder individuellen Touren lässt sich die Einzigartigkeit der Tier- und Pflanzenwelt entdecken.
Da das Wetter so herrlich war, entschieden wir uns den Rest des Nachmittags beim Womajo zu verbringen. Am Abend wurde gegrillt und den lauen Sommerabend genossen.
Nachdem wir ruhig geschlafen hatten, bestiegen wir unsere Fahrräder und fuhren zum Städtchen Waren und erkundeten dieses in vollen Zügen.
1.000 Seen, urwüchsige Wälder, seltene Moorlandschaften und weite Wiesen und Felder umgeben das Heilbad Waren (Müritz). Das malerische Städtchen liegt im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte am Ufer des größten deutschen Binnensees, der Müritz. Die behutsam sanierte historische Altstadt mit romantischen Gässchen und beeindruckenden Baudenkmälern lädt zum gemütlichen Flanieren ein. Ein besonderes Erlebnis ist eine Schifffahrt über die miteinander verbundenen Seen. Abends verbreitet sich am Stadthafen und entlang der Uferpromenade ein emsiges Treiben, in unzähligen Kneipen und Restaurants verweilen Gäste und Einheimische.
Der Müritz-Nationalpark grenzt direkt an das Stadtgebiet. Hoch am Himmel kreisende See- und Fischadler, zu Tausenden durchziehenden Kranichen, seltene Pflanzenarten und unberührte Natur kennzeichnen den größten Waldnationalpark. Auf geführten oder individuellen Touren lässt sich die Einzigartigkeit der Tier- und Pflanzenwelt entdecken.
Am Abend ging's zum Chinesen, wo wir ein herrliches chinesisches Buffet a Discretion geniessen konnten.
Dienstag 22. September 2020
Heute war leider der Abschied von diesem schönen Ort angesagt. Aber zuerst wurde noch einmal gemütlich das Morgenessen eigenommen, s'Womajo ent-/sowie versorgt und dann fuhren wir los, wiederum nur auf Hauptstrassen. So war die Fahrt richtig entspannt.
Am frühen Nachmittag trafen wir in Strahlsund ein und konnten zum ersten Mal Ostsee-Luft schnuppern. Wir intallierten unser Womajo auf dem Stellplatz und gingen zu Fuss in die schöne norddeutsche Hansestadt Strahlsund.
Die Altstadt von Stralsund gehört seit 2002 zum UNESCO-Welterbe und hat ca. 60'000 Einwohner. Sie ist die grösste Stadt in Vorpommern.
Man sollte mit wachen Augen durch die Stadt gehen und die Eindrücke und Geschichte Stralsunds auf sich wirken lassen. Neben der, noch zum Teil, vorhandenen Stadtmauer, fallen auch die zwei übrig gebliebenen Stadttore, Kniepertor und Kütertor, auf und sind sicherlich eine Besichtigung wert.
Ein besonderes Merkmal der Stadt ist der Hafen, welcher schon im Mittelalter große Bedeutung hat. Heute legen hier Fährschiffe ab und fahren Touristen zur Insel Hiddensee oder veranstalten Hafenrundfahrten. Sehenswert ist auch die Gorch Fock I, die im Hafen festgemacht ist.
Im Zentrum der Stadt steht das Rathaus - mit einer "Schaufassade"- denn das Rathaus dahinter ist deutlich kleiner. Ihr Ursprung geht bis in das 13. Jh. zurück und hier wurde früher nicht nur Recht gesprochen, es war auch eine Stätte für regen Handel. Über den großen Fenstern zur Marktfront prangen die Wappen der Hansestädte und weisen auf alte Seefahrerbeziehungen hin.
Neben dem Rathaus am Alten Markt steht die 700 Jahre alte St. Nikolaikirche. Sie ist die älteste der 3 großen Kirchen der Stadt und benannt nach Nikolaus von Myra, dem Schutzheiligen der Seefahrer. Sie zählt zu den schönsten Sakralbauten Europas. Die Jakobikirche auf der ehemaligen Trennlinie zwischen der Stralsunder Alt- und Neustadt errichtet, wurde die 1303 erstmals erwähnt. Beim Luftangriff am 6. Oktober 1944 wurde St. Jakobi schwer getroffen.
Dann die nicht weniger bekannte Kirche St. Marien und das ebenfalls im Stil der Backsteingotik gehaltene Katharinenkloster. Bis zur Reformation im 16. Jh. lebten hier Dominikaner Mönche. Heute ist der ehemalige Speisesaal ein Konzertsaal und Museum.
Ein besonderes Stück Geschichte finden die Besucher im Kulturhistorischen Museum - hier liegt der Schatz von Hiddensee. Ende des 19. Jh. wurde bei einer Sturmflut der Wikingerschmuck an Land gespült.
Wer einen imposanten Blick über die Stadt haben will, sollte die Turmstufen des 104 m hohe barocken Turmhelms der St. Marienkirche hinaufsteigen. Einst das höchste Gebäude der Welt, zeugt sie noch heute von dem Bürgerstolz vergangener Zeiten. Erwähnenswert vielleicht, dass von 1807-1810 das Gotteshaus den französischen Besatzungstruppen als Kaserne diente. Somit ging vieles der originalen Ausstattung verloren.
Die Altstadt ist wie eine Insel gelegen: vom Rest der Stadt durch Stadtteiche getrennt und bis ins 19. Jh. von einer Festungsmauer umgeben. Die Festung existiert heute nur noch an ein paar Stellen. Im Rest der Altstadt dominiert die Backsteingotik. Die Gassen sich schmal und urig die Fassaden prächtig, überall verzierte Giebel und Türmchen die Stadt und sind der Nachhall von Stralsunds Reichtum als eine der wichtigsten Hansestädte der Ostsee.
Mittwoch 23. September 2020
Heute gegen 0930 Uhr verliessen wir unseren Uebernachtungsplatz und fuhren Richtung Insel Rügen. Wir befuhren die Rügenbrücke (3 Kilometer lang), welche das Festland mit der Insel verbindet.
Rügenbrücke
Deutschlands größte Schrägseilbrücke verbindet Deutschlands größte Insel mit dem Festland. Wie eine überdimensionale Stimmgabel erhebt sich der Pylon der neuen Rügenbrücke über den Strelasund. Der Jahrhundertbau ist mit einer Höhe von 127,75 Metern längst ein neues Wahrzeichen Stralsunds. Der filigran wirkende Pylon ist in zwei Säulen und drei Querstreben geteilt. Acht harfenförmig angeordnete Stahlseile tragen die Brücke.
Mit einer Gesamtlänge von 4 097 Metern ist die Brücke mit drei Fahrstreifen ausschließlich dem Fahrzeugverkehr vorbehalten. Die mittlere Fahrbahn wird je nach Verkehrslage dem Verkehr von der oder auf die Insel zugeordnet. Detektoren messen den Verkehrsfluss und regeln durch Lichtsignale die Freigabe der mittleren Spur. Zu Spitzenzeiten wird mit einem Fahrzeugaufkommen von 30 000 Fahrzeugen täglich gerechnet. Die Hochbrücke besitzt mit 42 Metern Durchfahrtshöhe ein internationales Schifffahrtsmaß.
Die neue Rügenbrücke entlastet den Rügendamm, der mit der Bundesstraße 96, der eingleisigen Eisenbahnstrecke, dem kombinierten Fuß- und Radweg und den Öffnungszeiten für den Schiffsverkehr zum zeitraubenden Nadelöhr wurde. Eisenbahnverkehr, Fußgänger und Radfahrer nutzen weiterhin den Rügendamm.
Infos
Bausumme: rund 125 Millionen Euro Bauzeit: August 2004 bis Oktober 2007 Gesamtlänge: 4 097 m Brückenbau: 2 831 m Länge Dammbauwerk Altefähr: 455 m Schrägseilbrücke über den Ziegelgraben: 600 m Pylon: 128 m Durchfahrtshöhe: 42 m
Umgeben von tiefblauer Ostsee ist Rügen mit seinen 926 km2 nicht nur Deutschlands größte Insel, sondern bietet bei 574 km Küstenlänge sagenhafte 63 Km feinste weisse Badestrände und die meisten Sonnenstunden Deutschlands. Mit einer Mischung aus schroffen Klippen, aparten Seebädern und charakteristischen Fischerdörfchen ist Rügen ein charmantes Badeparadies, das sich zudem durch eine hervorragende Wasserqualität auszeichnet.
Neben dem Badevergnügen an langen Ostseestränden hat Rügen aber noch viel mehr zu bieten, um seine willkommenen Gäste zu beeindrucken. Bewegungsfreudige können beim Nordic Walking eine faszinierende und vielfältige Natur entdecken. Radelfreunde begeistern sich an einer bestens ausgebauten Vernetzung von Radwegen, um die Insel auf ausgiebigen Radtouren zu erkunden und zu genießen.
So verliessen wir also das Festland und fuhren auf die Insel Rügen ein. Unser heutiges Etappenziel war das Kap Arkona. Dort parkierten wir unser Womajo auf dem dortigen grossen Parkplatz, wo wir auch übernachteten.
Der bekannteste Teil von Rügen liegt ganz im Norden der Insel: Kap Arkona. Auf einer rund 45 Meter hohen Steilküste, die zum Teil aus Kreide besteht, stehen zwei Leuchttürme und ein ehemaliger Peilturm der Marine aus der Kaiserzeit. Besucher können alle Türme besteigen. Den besten Blick, weit über die Insel und die Ostsee, bietet der runde, 35 Meter hohe Leuchtturm von 1902. Er sendet noch immer Lichtsignale für die Schifffahrt auf das Meer. 180 Stufen führen auf den 35 Meter hohen Leuchtturm Kap Arkona. Der kleinere Schinkelturm ist nicht mehr in Betrieb.
Direkt daneben steht der alte, quadratische Leuchtturm - auch Schinkelturm genannt. Er wurde nach Entwürfen des bekannten preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel errichtet und war von 1828 bis 1905 in Betrieb. Der klassizistische Backsteinbau ist knapp 20 Meter hoch. Neben einer Aussichtsplattform beherbergt er ein Museum zum Thema Seefahrt sowie das nördlichste Standesamt Mecklenburg-Vorpommerns. Der dritte Turm, der einstige Marinepeilturm von 1927, steht etwas abseits. Auf der Aussichtsplattform in 20 Metern Höhe gibt es eine markante Glaskuppel. Der Turm wird für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt. Die exponierte Lage von Kap Arkona hat offenbar schon im 6. Jahrhundert das slawische Volk der Ranen fasziniert. Sie bauten dort eine Kultstätte, geschützt von einem 25 Merter hohen Burgwall. Im Innern soll einst die Jaromarsburg gestanden haben. Der Wall ist noch heute am Nordostzipfel des Kaps neben dem Peilturm gut zu erkennen. Grosse Teile der anlage sind im Laufe der Jahrhunderte an der Steilküste ins Meer gestürzt.
Die Volksarmee der DDR nutzte das Kap für militärische Zwecke. Neben zwei älteren Bunkern entstand ein unterirdischer Marineführungsbunker mit rund 2.000 Quadratmetern Grundfläche. Er kann ebenso besichtigt werden, wie der kleinere Arkona-Bunker aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Besucher des Kaps müssen das Auto auf einem großen Parkplatz vor dem Ort Putgarten abstellen. Die restlichen zweieinhalb Kilometer kann man zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit einer Pferdekutsche oder der sogenannten Arkona-Bahn - einem gasbetriebenen Minizug auf Reifen - zurücklegen.
Knapp anderthalb Kilometer vor dem Kap schmiegt sich der winzige Fischerort Vitt an das dort flache östliche Ufer Rügens. Etwa 30 Einwohner leben in den 13 Reetdachhäusern, am Sandstrand liegen Fischerboote. Das autofreie Dorf steht unter Denkmalschutz und konnte seine ursprüngliche Anlage bis heute erhalten. Oberhalb des Örtchens steht eine kleine, achteckige Kapelle mit Reetdach. Es empfiehlt sich, Vitt morgens zu besuchen. Dann bieten Fischer frische oder geräucherte Ware an und es sind erst wenige Touristen unterwegs.
Gegen Abend kehrten wir zum Womaja zurück, grillierten und genossen den voller Sterne behangenen Himmel sowie nach Wetterbericht den voraussichtlich letzten lauwarmen Abend.
Donnerstag, 24. September 2020
Nach einer ruhigen Nacht wurde gemütlich gefrühstückt und dann der ruhige Platz gegen 1000 Uhr verlassen. Heute fuhren wir nicht so viele Kilometer jedoch waren die so schön, da wir durch viele Baumalleen fuhren. Unser heutiges Endziel war Lohme, welches wir bereits schon gegen Mittag erreichten.
Dort bezogen wir unser Uebernachtungsplatz, tranken gemütlich ein Kaffee, bevor es zu der nächsten Besichtigung der Insel Rügen ging.
Kurz nach Mittag zogen wir die Wanderschuhe an und wanderten zum berühmten Königsstuhl und dem Viktoriablick, oberhalb der Kreidefelsen, los.
Die schmalen, aber wuchtigen Granitstufen, die zu dem 200 m² großen Plateau auf dem Königsstuhl führen, liegen über einem bronzezeitlichen Hügelgrab (2200 bis 800 v. Chr.). Von dem Plateau bietet sich ein weitläufiger Ausblick auf die Ostsee. Den Königsstuhl selbst betrachtet man besser von der etwas südlicher gelegenen Victoria-Sicht.
Der Kreidefelsen und die benachbarten Formationen fallen fast senkrecht zum Strand ab. Durch die geologische Beschaffenheit, das Grund- und Oberflächenwasser sowie dem Wellenschlag am Klifffuß kommt es immer wieder zu kleineren und größeren Abbrüchen am gesamten Kliff, einschließlich der Felsformationen.
Der Name Königsstuhl soll auf ein Ereignis im Jahre 1715 zurückgeführt sein, bei dem der schwedische König Karl XII von dieser Stelle ein Seegefecht gegen die Dänen geleitet haben soll. Das Gefecht ermüdete den Herrscher angeblich derart, dass er sich einen Stuhl bringen ließ.
Allerdings wird schon in einem Reisebericht des Pfarrherren Rhenan, der im Auftrag des Pommern-Herzoges Mineralquellen ausfindig machen sollte, im Jahre 1584 der Name „Konigsstuel“ gebraucht, sodass die Namensgebung viel früher anzusiedeln ist.
Einer weiteren Sage zufolge soll der Name daher kommen, dass in alter Zeit derjenige zum König gewählt wurde, dem es als Erstem gelang, von der Seeseite aus den Kreidefelsen zu erklimmen und sich auf den oben aufgestellten Stuhl zu setzen.
Im Juni 1865 weilten König Wilhelm der I. und seine Schwiegertochter, Kronprinzessin Victoria von Preußen, an den markanten Kreidefelsen auf derHalbinsel Jasmund. Zum Gedenken an diesen Besuch wurde später an der Stelle eine eiserne Aussichtsplattform errichtet, die über die Kreidefelsen hinausragt und eine faszinierende Sicht auf die Tiefe und den Königsstuhl bietet.
Zurück beim Womajo beschlossen wir, dass wir die Fahrräder hervorholten und zur 13 Kiolometer entfernten Hafenstadt Sassnitz radelten.
Zwar hat Sassnitz seinen Titel als „Tor des Nordens“ inzwischen an den südlichen Ortsteil Mukran abgetreten, das als Ostseehafen zwischen der deutschen Küste und Skandinavien, Finnland, Russland und dem Baltikum verbindet. An Attraktivität hat die Hafenstadt an der Prorer Wiek auf der Halbinsel Jasmund im Nordosten Rügens deshalb aber nicht eingebüßt. Deutlich weniger sichtbar industriell, dafür offensichtlich geprägt von der strahlend weißen Bäderarchitektur und dem maritimen Urlaubsambiente auf der Strandpromenade und im Stadthafen, ermuntert Sassnitz zum Flanieren und Schwelgen. Mit drei maritimen Museen, einer neugotischen Kirche und einer durch Gassen und Treppen vernetzten Altstadt historisch interessant, mit diversen Lokalitäten und Hotels touristisch gewappnet, ist Sassnitz sehr sehenswert.
Nach so viel Sehenswertes fuhren wir mit unseren Fahrrädern 13 Kilometer zurück zum Womajo und verbrachten einen gemütlichen Abend, wohlwissend, dass am morgigen Tag das schöne Wetter, welches uns bis jetzt begleitet hatte, wechseln wird.
Freitag, 25. September 2020
Nach wiederum einer herrlichen, ruhigen Nacht standen wir ausgeschlafen auf, nahmen gemütlich das Frühstück ein. Die Sonne lachte bereits schon nicht mehr und so fuhren wir zu unserem nächsten Uebernachtungsplatz, nach Sellin. Auch diese Fahrt war entspannt und führte uns durch eine sehr schöne Gegend.
In Sellin bezogen wir dann unser Nachtlager, installierten uns, und warteten, bis das der Regenschauer, welcher kurz vorher begonnen hat, wieder zu Ende ging.
Die erste urkundliche Erwähnung von Sellin geht auf das Jahr 1295 zurück. Zu der Zeit trug es noch den slawischen Namen Zelnische Beke, was so viel wie grünes Land und Bach heißt. Über einen sehr langen Zeitraum gehörte der Ort dem Fürsten von Putbus, der übrigens auch das bekannte Jagdschloss von Granitz errichten ließ. Die heutige Bedeutung und Bekanntschaft dieses Ortes auf Rügen begann erst um 1880 mit dem Aufstieg des Tourismus. 1895 kam der genannte Fürst auf die Idee, ein Ostseebad zu errichten. So entstand 1986 das Hotel Fürst Wilhelm, das schließlich später zum Kurhaus umfunktioniert wurde. Der Fürst setzte sich sehr engagiert dafür ein, dass sich die Wilhelmstraße zu einer wahren Prachtmeile entwickeln konnte.
Vor gut 130 Jahren zeichnete sich bereits ab, wieviel Geld sich mit Touristen verdienen lässt. In den Mittelpunkt rückte dabei zunächst ein sehr wohlhabendes und nicht selten adeliges Klientel aus Berlin. Kurze Zeit später wurde mit Lübky’s das erste Hotel eröffnet. Im Jahr 1887 erfolgte der erste Spatenstich für eine imposante Promenade – die heutige Wilhelmstraße. Insofern vermitteln die prachtvollen Bauten von einst auch heute noch in sehr authentischer Weise, wie exklusiv und mondän es damals zuging. Übrigens reisten die meisten Urlauber früher über Stettin an, von wo aus es mit dem Schiff bis direkt an die Seebrücke von Sellin ging. Was die ´Bäderkultur´ am Strand anging, so gab es in der 20er Jahren noch eine etwa 50 Meter breite Bannmeile, die Damen vor allzu neugierigen Blicken schützen sollte. Das so genannte Freibaden kam in Sellin erst ab 1921 langsam in Mode.
Leider regnete es bis in den späten Nachmittag hinein und so unternahmen wir anschliessend nur einen kleinen Spaziergang Richtung Sellin. Beim Italiener wurde das Nachtessen eingenommen und anschliessend verbrachten wir einen gemütlichen Abend im Womajo.