Endlich kommen wir zu unserem ersten Reisebericht.
Der Flug von Zuerich nach Singapor war sehr gut und vor allem ruhig. Ohne jeglichen Schlaf landeteten wir nach indonesischer Zeit um 0550 Uhr. Der Flughafen war schon ganz was anderes als unserer in Zuerich. Ueberall ist Spannteppich gelegt und jedes Terminal hat eine andere Farbe. Auch hatte es Kino, gratis Internet und sogar ein Hotel mit Wellnessbereich. Wir merkten spaetestens jetzt, dass wir nicht mehr in Europa waren. Nach 3 1/2 Stunden Aufenthalt flogen wir dann mit der Silk Air an unsere Enddestination, Manado. Der Flug dorthin dauerte wiederum 3 1/2 Stunden. Dort angekommen mussten wir einmal beim Visaschalter anstehen. Nachdem wir den Visakleber erhielten, mussten wir zu einem anderen Schalter gehen. Auch dort wurde angestanden, da unser Flug ja ueber 130 Personen an Bord hatte. An diesem Schalter wurde dann kontrolliert, ob wir international ausgeschrieben seien und die Gueltigkeit des Visums ausgefuellt. Beim naechsten Schalter erhielten wir dann den Einreisestempel. Der naechste Schalter nahte. Dieser war vorgesehen, um unser Handgepaeck, welches ja bereits in Singapor kontrolliert wurde, nachzukontrollieren. Anschliessend ging es dann zum Gepaeckfoerderband, wo wir erleichtert unsere Rucksaecke in Empfang nehmen konnten. Der naechste Schalter kontrollierte anhand des Gepaecktickets, ob wir wirklich unser Gepaeck hatten. Anschliessend mussten wir nochmals durch einen Schalter gehen (Zoll) bis wir nun endlich vor dem Flughafengebaeude waren. Das ganze Prozedere dauerte wiederum gut 1 1/2 Stunden. Dies bei einer Luftfeuchtigkeit um die 70% und einer Temperatur von um die 30 Grad.
Die naechste Ueberraschung liess nicht lange auf sich warten. Das Touristenbuero vom Flughafen war natuerlich geschlossen und so wurden wir von touristen verdienenden Taxichauffeurs belagert. Wir waren erleichtert, als uns ein Guide ein Angebot machte, welche die Taxifahrt sowie die Ueberfahrt zu den Bunaken Inseln beinhaltete.
Wir fuhren dann fast 3/4 Stunden zum Hafen. Die Strassen, welche wir dorthin hatten, moechten wir hier nicht naeher beschreiben. Am Hafen angelangt, bestiegen wir dann ein Boot, welches bereits mit Rucksaecken vollgeladen war. Eine malayische Reisegruppe sowie, man hoere und staune, ein Schweizer, waren an Bord. Die die Reisegruppe noch nicht komplett war, warteten wir nochmals eine gute Stunde, bis wir dann Richtung Bunaken lostuckerten.
Gegen 1630 Uhr trafen wir dann auf Bunaken ein. Das Ressort, welches uns der Guide organisiert hatte, entsprach nicht so unserer Vorstellung und Preis (20 Euro pro Tag, fuer ein Doppelzimmer, ohne Lavabo, nur Stehtoilette und ein Eimer mit Douchwasser.
Ein danebenliegendes Ressort, Panorama, gefiel uns da schon besser, obwohl die Einrichtungen einfacher, dafuer aber sauberer und vor allem billiger waren.
Das erste indonesische Nachtessen nahmen wir ohne Tamara ein, da diese bereits um 1800, total uebermuedet, schlafen ging.
Der andere Tag zeigte sich uns von seiner schoensten Seite. Fruehstueck auf der Terrasse bei bereits schon wieder 28 Grad. 12 Meter unter uns das blaue Meer, einzig der Kaffee liess zu wuenschen uebrig.
Da wir in einem totalen Familienbetrieb abgestiegen sind, wurden wir zu Mittag zum Erntedankfest, welches nur einmal im Jahr stattfindet, im danebenliegenden Dorf eingeladen.
Tamara und Joerg gingen dann den ganzen Morgen schnorcheln, waehrend sich Marietta anklimatisierte.
Gegen 1230 Uhr fuhren wir dann mit dem Boot zum Fest. Dieses muss man sich so vorstellen, dass jede Familie Essen bereitstellten, wo sich dann jedermann bedienen konnte. Dabei wurde zu Musik gespielt und getanzt. Aber die groessere Attraktion waren wir Weissen. Wir wurden belaechelt, jeder wollte mit Joerg tanzen (fuer ihn kein Problem da er ja in der Schweiz Tanzkurse macht und schon bald Profi ist), alle wollten Photos machen.So ging fuer uns ein ganz ausserordentlicher Tag zu Ende.
Am naechsten Tag war wiederum schnorcheln angesagt, diesmal sogar mit Marietta. Es brauchte schon eine Ueberredenskunst, bis es mitkam. Jedoch musste es im nachhinein sagen, dass es wirklich eine sehr schoene Unterwasserwelt auf diesem Riff gibt.
Wir lernten auch Korvin, einen deutschen Studenten, kennen. Da dieser die gleichen Sachen auf Sulawesi anschauen wollte wie wir, schloss er sich uns ein paar Tage an. So verliessen wir nach herrlichen Tagen am Dienstag Bunaken und gelangten an unseren ersten Ort auf Sulawesi, Bathuputi. Es war sehr abgelegen, weder Natelempfang noch Internet. Das Dorf ist so ein richtiges indonesisches Dorf. Holzhaeuser, Huehner auf der Strasse, kleine Schweine im Garten, streunende Katzen und Hunde. Der Grund warum wir dorthin gingen, war, dass es dort im Urwald die kleinsten Affen der Welt gibt.
So gingen wir gegen 1600 Uhr mit einem Guide in den Urwald. Man merkte an Marietta an, dass es ihr ein bisschen ungeheuerlich vorkam. So wanderten wir ueber 2 Stunden in den Wald hinein und ploetzlich standen wir dann vor einem grossen Baum. Dort erklaerte uns der Guide dass die kleinen Aeffchen gegen 1800 Uhr den Baum verliessen wuerden und, da sie Nachtaktiv seien, in den Urwald verschwinden wuerden. Und wirklich, als die Daemmerung einsetzte, kamen 5 Aeffchen aus dem Baum, schauten uns verdutzt an, da sie noch schlaftrunken war, und verschwanden kurze Zeit spaeter in den Urwald.
Naechster Tag, naechste Reise nach Tomohon. Von Bathuputi bis zur naechst groesseren Ortschaft mussten wir auf einem kleinen Suzuki-Jeep auf der Ladebruecke sitzen. Schlussendlich waren wir 17 Personen dadrauf.
Gegen 1900 Uhr trafen wir dann in unserem Bestimmungsort, Kakaskasen, Vulcano Ressort ein. Welch ein Unterschied und Luxus, Douche, WC-Schuessel mit Spuehlung, (hatten wir bis jetzt noch nicht, man musste immer aus einem Eimer Wasser zum Spuehlen des WC's und zum Douchen nehmen). Hier hat es wieder Natelempfang und vor allem Internet.
Gestern waren wir dann den ganzen Tag unterwegs, vor allem im Markt. Das war schon ein besonderes Erlebnis. Die Lust auf einheimische Spezialitaeten hat sehr gelitten. Aber zuerst einmal das Erfreulichere:
Vom Gemuese her haben die hier wirklich fast alles wie bei uns. Es gibt schon Gemuesearten, welche wir nicht bei uns anpflanzen koennen und auch nicht kennen. Karotten, Knoblauch, Kabis, Fruehlingszwiebeln, Kuerbise, Aueberginen, Tomaten, Kartoffeln, Bohnen, Mais, Spinat Lattich, etc etc. Natuerlich sahen wir auch eine Vielvalt von Fruechten, Mangos, Papaya, Ananas, Bananen, Litchi, von den anderen Fruechten kennen wir leider den Namen nicht.
Genauso ging es auch mit den Fischen. Weiter hatte es eine Vielzahl von Fleisch.Das Fing vom Huhn, ueber das Schwein, Rinder, und jetzt die unangenehmeren Sachen, Hund, Ratten, und Flughunde (Fledermaeuse). Das war schon ein komisches Gefuehl, geschlachtete Hunde (Fleisch ganz schwarz), aufgespiesste Ratten zum Verzehr bereit und ebenfalls kohlenschwarze Fledermaeuse. Daneben standen in Kaefigen lebende Hunde bereit, welche auf das Schlachten warteten. Vermutlich werden wir alle diese "Koestlichkeiten" nicht probieren.
Wir verliessen diese Staende und tranken an einem Stand ganz frische Kokosmilch und erholten uns von den gesehenen Eindruecken.
Am Abend gingen wir dann in ein Fischrestaurant, wo wir 4 gleiche Fische, auf verschiedene Arten zubereitet, verspeisten. Dazu gab es Reis (bis jetzt kein Tag ohne Reis) und Gemuese.
Da auf dem Nachhauseweg keine Taxis (Mikkrolet) mehr fuhren, nahmen uns zwei Pferdegespanne auf. Die Leute hier sind schon richtig nett.
Heute war wandern angesagt. Wir marschierten auf einen noch aktiven Vulkan hinauf. Die Gegend da oben ist schon sehr fruchtbar. Jeder Zentimeter Wald wird gerodet und Gemuese angepflanzt. Weiter ging es dann zu einem Vulkansee. Da brodelte und stank es. Ja, und jetzt sitzen wir seit ueber 2 Stunden im Internet, um Euch diesen Bericht zu schreiben. Da wir nicht wissen, wie es in den naechsten Tagen mit Internet aussieht, koennen wir nicht sagen, wann wir wieder zum naechsten Bericht kommen .
Bis zum naechsten Mal!
Liebe Gruesse
Joerg, Marietta und Tamara
Hier noch einige Zahlen:
Uebernachten (Vollpension ist immer dabei) zwischen 75'000 - 100'000 Rupiehs (1000 Rupiehs sind ungefaehr Fr. 0.13 )
Essen in Garkuechen: 3'000
Essen in Restaurant: 10'000 - 30'000
Mikrolet: stadtintern 3000, ausserhalb der Stadt 4-5'000