1982 wurde der Park zum Nationalpark erklärt. Er umfasst eine 350 km2 Kernzone. Heute zählt der Park zu den bekanntesten Tierschutzgebieten in Indien.
Morgens um 0500 Uhr wurden wir in der Unterkunft, in einem Jeep, abgeholt. Wir fuhren dann 2 Stunden in den Urwald. Dort angelangt, legten wir Urwaldsocken an. Im Moment wussten wir zwar nicht warum. So marschierten wir zu einem 3-stündigen Track in den Urwald los. Es ging hinauf und hinunter und die Luftfeuchtigkeit machte uns Beiden zu schaffen.
Kurz nachdem wir in den Urwald eingetaucht waren, wussten wir warum wir spezielle Urwaldsocken anziehen mussten. Es wimmelte nur so von Blutegeln. Plötzlich fing es bei Marietta an einem Bein zu bluten an. Beim Ausziehen des Schuhes und der Socke, sahen wir, dass es 2 Blutegel geschafft hatten, ans lebendige Fleisch von Marietta zu kommen. Sie hatten sich bereits schon so voll gesogen, dass sie eine rundliche Form hatten. Mit Salz lösten sich die Plagegeister.
Während dem 3-stündigen Trip sahen wir diverse Tiere: Blackaffen, Bison, Elefanten, sehr viele Vogelarten, Riesenspinnen etc.
Auf dem Lake Periyar fuhren wir dann eine Stunde Schiff und besuchten noch einen Wasserfall.
Nachdem wir gegen Abend zurück kamen, nahmen wir die ersehnte Douche und gingen früh-, und voller neuer Eindrücke, ins Bett.
Hausbau nach indischer Art mit der vorgeschriebenen SUVA Norm
25.11.2006, Kumily - Munnar
Umgeben von Teeplantagen und überragt von den höchsten Bergen Südindiens, liegt das Städtchen Munnar auf einer Höhe von 1'524m.
Die 109 km lange Fahrt dauerte über 5 Stunden. Dort bezogen wir wiederum ein sehr schönes Privatzimmer (GG Gottage) (300 Rs.).
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie schön es dort ist. Sehr viele Seen, analog Vierwaldstättersee und soweit das Auge reicht Teeplantagen. Und die Luft dort. Man konnte wieder richtig durchatmen, keine Luftfeuchtigkeit, keine Moskitos, einfach herrlich.
So haben wir für den nächsten Tag ein Fahrer mit seinem Tuck Tuck gemietet und sind von morgens 0900 Uhr bis 1600 Uhr in dieser wunderschönen Gegend herumgefahren. Unser Fahrer hatte uns Sachen gezeigt und erklärt, die sicherlich durch den Normaltouristen nie gesehen werden. So zum Beispiel die Teesträucher, welche bis zu 120 Jahre alt werden. Wir konnten Frauen beim Ablesen des Tees zuschauen. Dieser wird von Hand gezupft und ist reine Frauenarbeit. Reine Männerarbeit ist dann das Einbringen der Ernte zur Teefabrik. Weitere Eckdaten: Verdienst der Frauen; Von morgens 0800 Uhr - abend 1700 Uhr ohne Pause, bei 65 kg abgelesenem Tee 80 Rs (Fr. 2.40).
Die Teesträucher werden jeden Monat einmal gezupft, alle 5 Jahre zurückgeschnitten.
Zu erwähnen ist, dass wir während der ganzen Zeit in Munnar den Faserpelz tragen mussten und in der Nacht mit Freud und Wonne das Nachthemd anzogen, damit wir im Schlafsack nicht kalt hatten. Aber es ist eine phantastische Welt da oben.
In Indien sieht die Bushaltestelle so aus. Auch Tiere warten auf den Bus
Weiter entdeckten wir wildwachsende Kaffeebohnen, wildwachsender Pfeffer und Kardamon.
Am späteren Nachmittag besuchten wir noch den Markt von Munnar. Auf dem ersten Bild ist eine Arztpraxis zu sehen.
Wie ihr seht, gibt es hier eine vielfalt von Gemüsen und getrockneten Fisch und vor allem sehr frische Eier.
27.11.2006, Munnar - Kochi
Heute Morgen haben wir Abschied von der gesunden Luft genommen und sind in 4 Stunden Busfahrt nach Kochi hinuntergefahren (ca. 120 km). Hier angekommen, ist uns der Schweiss wieder aus allen Poren geronnen und der Gestank der Abgasen war wieder in der Nase.
Hier konnten wir in der Altstadt ein Zimmer beziehen, welches wieder einmal mehr durch den Vermieter von den beiden letzten Nächten vermittelt wurde (Hotel Princesse). Diese Haus ist über 200 Jahre alt und im Kolonialstil gebaut. Man muss vor dem Haus bereits die Schuhe ausziehen und darf nur Barfuss im Hause herumlaufen. Kochi liegt wieder am Meer.
So haben wir an einem Stand unseren Fisch und Tintenfisch gekauft und in einem Restaurant kochen lassen. Bei Kerzenlicht haben wir dann das Nachtessen eingenommen. Einfach herrlich.
Anschliessend wollten wir uns noch einen Schlummertrunk genehmigen. Der Kellner fragte, ob wir ein Bier wollen. Wir staunten nicht schlecht, als er uns das Bier brachte. Es wurde nämlich in einer Kaffeekanne serviert. Der Grund für diese komische Art war, dass das Restaurant kein Patent für Alkohol hatte. Somit kann die Polizei nicht sehen, ob Kaffee oder Bier serviert wird. So wissen sich die Inder zu helfen.
Am anderen Tag schauten wir uns den ganzen Tag lang die Stadt an. Wir kamen uns vor, als seien wir 300 Jahre zurückversetzt. Die ganze Stadt ist aus der Kolonialzeit her gebaut und wird auch so erhalten. Wir besuchten auch das Viertel Fort Cochin. Wichtigstes Gebäude im Fort ist die St. Francis Church, die erste europäische Kirche auf indischem Boden (1503).
Einen weiteren Abstecher machten wir zur Santa Cruz Basilica. Ganz im Gegensatz zur eher schlichten St. Francis Church besticht die 1903 erbaute Kathedrale durch ihren ebenso bunten wie ausladenden Neo-Rokoko-Stil.
29.11.2006, Cochi - Metupalayme
Am Morgen bestiegen wir das Ferry Boat nach Erkulam und haben dort den Bus Richtung Coimpatore bestiegen. Die Fahrt dauerte wiederum knappe 5 Stunden für ca. 120 Kilometer. Und wieder haben wir ein Novum erlebt.
Der Chauffeur wusste nicht wo er durchfahren musste und hätte ohne Hilfe der einheimischen Fahrgäste den Busbahnhof in Coimpatore niemals gefunden. Während der Fahrt überholte er jeweils Fahrzeuge, ohne dass er den Gegenverkehr sah. Ich glaube, er war halbwegs blind. Jedenfalls sind wir dann doch noch gut und heil in Coimpatore angekommen.
Dort mussten wir den Bus wechseln. Nach einem 15 minütigen Marsch, mit unseren schweren Rucksäcken, haben wir dann den Bus gefunden, welcher uns nach Metupalayme brachte.
Dort wollten wir die Dampfeisenbahn für die Weiterfahrt nehmen. Da jedoch in den Bergen starke Regenfälle niedergingen, war die Bahnlinie verschüttet. So mussten wir wieder den Bus nehmen. Dieser fuhr aber erst am anderen Tag.
So bezogen wir zum ersten Mal eine schäbige Unterkunft (Hotel Sorya International). Das Zimmer hatte nur ein Plumsklo und warmes Wasser zum Douchen gab es auch nicht. Nach einer fast schlaflosen Nacht bemerkte ich am Kofteil meines Schlafsackes diverse schwarze Punkte. Die genauere Kontrolle ergab, dass im Kopfkissen allerlei los war(Tierchen). Das ganze Kopfkissen war lebendig.
30.11.2006, Metupalayme - Mysore
Es fiel uns daher gar nicht schwer, um 0600 Uhr den Bus Richtung Mysore zu besteigen, wo wir gegen 1600 Uhr ankamen. Hier haben wir wiederum ein gutes Hotel (The Gallery View) bezogen, um uns einigermassen von letzter Nacht zu erholen. Aber das war ein Wunschtraum. Die Hotelgäste (Inder) hatten keinen Anstand. Die Zimmertüren wurden offengelassen und der Fernseher in voller Lautstärke lief. Es kam sogar soweit, dass ich aus dem Zimmer ging und bei den Leuten reklamierte. Diese lächelten mich nur an und hatten Freude, dass ich ein Problem mit der Lautstärke des Fernsehers hatte. Ja ja, auch das ist Indien.
Auf der Fahrt nach Mysore haben wir auf der Strasse mit diversen Elefanten und Affen Kontakt gehabt. Einfach herrlich dieses Land.