01.12.2006 Mysore
Breite, baumbestandene Alleen, hübsche Parkanlagen, ein märchenhafter Maharaja-Palast, ein farbenprächtiger Markt, viele kleine Geschäft macht Mysore zu einer der angenehmsten Städte im Süden Indiens.
Ausser dem alles beherrschenden Stadtpalast sind es noch zahlreiche weitere Gebäude und attraktive Bauten der britischen Kolonialzeit, die bis heute das Stadtbild bestimmen.
Wir fuhren mit dem Tuck Tuck auf den Hausberg von Mysore zum Sri-Chamundeshvari-Tempel. Dieser liegt auf 1000m Höhe. Wir mussten 1 1/2 Stunden anstehen, um ins Innere des Tempels zu gelangen. Es war eines der seltenen Ausnahmen, dass wir Europäer ins Innere der Anlage gelangten (als nicht Hindu). Der Grund dafür war, dass dieser Tempel zum Loswerden aller seiner Laster und Sünden gedacht ist. Nach dem Besuch der Tempelanlage sind wir, wie es zu uns Schweizer gehört, den Hausberg hinuntergelaufen (1000 Treppen).
Einer der vielen Obststände, wo wir uns immer wieder stärken konnten.
Am Nachmittag besuchten wir den Maharaja-Palast (Amba Vilas). Der Realität gewordene Traum aus "Tausendundeiner Nacht", Sinnbild für die Verschwendungssucht der Maharajas, egal für was man sich entscheidet, der Palast ist eines der ungewöhnlichsten Gebäude im Süden Indiens.
Er wurde 1914 durch den englischen Stararchitekt Irwin wieder aufgebaut, nachdem die Holzkontruktion abgebrannt war. Der Bau kostete damals die unglaubliche Summe von 4,2 Millionen Rs. Die ganzen Räume, Hallen etc. sind riesengross. Allein ein Schlafzimmer ist mit 80 kg Gold bemalt.
Leider war das Photografieren im Innern verboten.
Am Abend begaben wir uns dann noch auf den Markt. Dieser gehört zu den farbenprächtigsten Märkten Südindiens. Gemüse und Früchte, soweit das Auge reicht und eine Blumenvielfalt, einfach fantastisch. Auch die kleinen farbigen Pyramiden aus Kunkum-Farbpulver waren sehr schön.
02.12.2006, Mysore - Mangalore
Heute haben wir eine grössere Busfahrt vor uns. Wir haben am Vorabend die Busbillette reserviert. Uns wurde gesagt, dass die Busfahrt ca 6-7 Stunden (207 Kilometer) dauern würde. Ja, ja, 6-7 Stunden. Daraus wurden über 8 Stunden.
Uns kam es jedoch wie 11 Stunden vor. Zwischen 5-6 Stunden nur Schlaglöcher.
In Mangalore angekommen, gingen wir zum Busbahnhof und wollten die Billette für die morgige Busfahrt reservieren. Da das Computersystem streikte, standen wir über 1 Stunde am Schalter an. Nächste Ueberraschung; morgige Busfahrt um die 11 Stunden.
So gingen wir schnellst möglich in ein Hotel um zu schlafen. Ich habe die halbe Nacht an die Busfahrt gedacht. 11 Stunden Schlaglöcher, viel Vergnügen.
Da der Busfahrer eine Zeitung bekam, musste die natürlich sofort gelesen werden. Dies natürlich in voller Fahrt.
03.12.2006, Mangalore - Margao - Strand von Balolem
Beriets morgens um 0700 Uhr ging die Busfahrt los. Knapp 5 Minuten nachdem wir Mangalore verlassen hatten, fing das Geholper schon wieder an. So stellten wir uns auf eine lange, mühsame Fahrt ein.
Aber weit gefehlt. Es ging nicht lange und die Strasse wurde wirklich fantastisch (für indische Verhältnisse). So kamen wir schnell vorwärts und waren bereits nach 8 1/2 Stunden in Margao.
Wir fragten uns durch, um in die Ortschaft Balolem, wo wir die restlichen Tage verbringen möchten, zu gelangen. Erneute Ueberraschung. 40 Kilometer zurückfahren (der Bus fuhr 1 1/2 Stunden vorher vorbei).
So nahmen wir ein Taxi (Auto) und fuhren wiederum 40 Kilometer zurück. Wir hofften, dass wir unsere Unterkunft bei Tageslicht noch sehen konnten. Aber auch das ging schief. Für die 40 Kilometer hatte auch das Taxi 1 1/4 Stunde.
Schlussendlich haben wir wieder einmal Glück gehabt mit der Unterkunft (Dreams Catcher).
Wir wurden für unsere Mühen in den letzten Tagen belohnt. Eigenes Bambusbangolow, separate eigene Freiluftdusche mit WC. Dies 50m vom arabischen Meer entfernt. Ruhe pur. So ruhten wir uns jetzt aus, bis wir am Freitag den Heimflug antraten.
Eines der reichhaltigen Menüs, welche wir in den letzten Tagen genossen.
Strand bei Tag und bei Sonnenuntergang
08.12.2006, Strand von Balolem - Goa - Mumbay - London - Genf
Um 0400 Uhr fuhren wir von unserem kleinen Paradis nach GOA ab. Wir gönnten uns ein Privatauto, da es sicher sein musste, dass wir um 0700 am Flughafen waren, was auch klappte.
Der Flug nach Mumbay war sehr angenehm. In Mumbay bestiegen wir einen JUMBO JET der British Airways. Und wieder hatten wir grosses Glück. Es stiegen nur ca. 60 Passagiere ein und so hatten wir die Economyclass fast für uns alleine.
Auch dieser Flug war angenehm. Der Umstieg in London verlief problemlos und so landeten wir gegen 2100 Uhr in Genf. Als wir auf unsere beiden Rucksäcke warteten, kam nur der von mir. Mariettas Rucksack blieb in London zurück.
Unsere Tochter Sibylle war in Genf anwesend und so konnten wir mit ihr, bei starkem Regen, nach Hause fahren.
Fazit unserer 4-wöchigen Reise.
Wir tauchten in eine für uns total unbekannte Welt ein. Diese Welt war so faszinierend und aufregend, dass wir uns nicht reuig sind, dieses Erlebnis mitgemacht zu haben.
Wir haben einen kleinen Teil von Südindien gesehen. Das war aber so überwältigend, dass wir Allen nur empfehlen können, Südindien zu bereisen.
Für uns war es ja das erste Mal, dass wir als Rucksacktouristen unterwegs waren. Marietta und ich sind uns aber sicher, dass dies nicht das letzte Mal war.
So sind wir bereits wieder am Planen von einer Reise, natürlich mit dem Rucksack, für das Jahr 2007.