Freitag, 10. September 2021
Insel Korfu - Parga
Heute war also unser Abschiedstag von Korfu. Bereits schon gegen 0900 Uhr verliessen wir den Campingplatz und fuhren zum Hafen. Ohne grosse Probleme (Covid19 Dokumente wurden nicht kontrolliert) fuhren wir mit unserem Womajo auf die Fähre und nach 1 1/2 Std. Fahrt legte diese auf dem Festland, in Igoumenitsa, an. Wir fuhren auf den uns bestens bekannten Campingplatz Valtos, installierten uns und gingen baden.
Samstag, 11. September 2021
Parga - Bucht von Ligia
Nach einem gemütlichen Frühstück packten wir unsere Sachen ein und machten uns abfahrbereit. Für den heutigen Weg mussten wir wenige Kilometer fahren und so trafen wir bereits nach kurzer Zeit bei unserem Uebernachtungsplatz in der Bucht von Ligia ein. Die dortige Taverne bietet ihren Parkplatz gratis zum Uebernachten an und ebenfalls steht eine Douche zur Verfügung. Der Tavernenbeistzer hofft natürlich, dass man am Abend zu ihm Essen geht, was wir auch taten.
Auf dem Platz lernten wir Bernhard und Christine (aus der Schweiz) kennen. Diese begleiteten uns auf unserer Weiterreise bis unsere Ferien zu Ende waren.
Sonntag, 12. September 2021
Bucht von Ligia - Preveza
Während der ganzen Nacht regnete es immer wieder ein wenig. Auch heute wurde nicht allzuweit gefahren. Da wir noch nie die Stadt Preveza richtig erkundet haben, entschieden wir uns dort eine Nacht einzulegen.
Preveza ist von Natur reich gesegnet, mit herrlichen Stränden, mit ausgedehnten Wasserbiotopen am Ambrakischen Golf und mit einem milden gesunden Klima. Bauten im typischen Stil des Landes und in der Innenstadt ist die Atmosphäre der guten alten Zeit in den engen Gassen mit den alten Häusern, den gemütlichen Tavernen und Kaffeehäusern bis heute erhalten. Preveza ist eine malerische Stadt mit engen Gässchen in der Altstadt und einer mittelalterlichen Burg.
Preveza, an der Einfahrt des Ambrakischen Golfs, ist von zwei ganz verschiedenen Meereslandschaften umgeben. Im Westen das offene Ionische Meer, im Osten der geschlossene Ambrakischen Golf. Vielleicht ist das der Grund, daß hier ein mildes Mittelmeerklima - die Einheimischen sagen "das beste der Welt" - herrscht. Auch im Hochsommer, wenn man in manchen Gebieten Griechenlands die Hitze nicht ertragen kann, genießt man in Preveza stets die frische Brise eines milden Nordwestwindes. Das Farbenspiel von dunklem Grün und tiefem Blau des Meeres, das die Stadt im Anschluß an endlos lange Sandstrände umgibt, ist ein Spiegelbild des satten Grüns der Bäume und Büsche, die bis an die Küste wachsen. Außer den vereinzelten Zypressen und Palmen befinden sich entlang des Ionischen Meeres und in der ganzen Umgebung von Preveza Olivenhaine, die ursprünglich vor 300 Jahren von den Venezianern angepflanzt wurden, um die Republik von Venedig mit Olivenöl zu versorgen.
Die Anfänge der Siedlung lassen sich bis in die Mitte des 11. Jahrhunderts zurückverfolgen, namentlich aber wird Preveza erstmals Ende des 13. Jahrhunderts in der "Chronik von Morea" erwähnt. Die Stadt gilt als die mittelalterliche Nachfolgerin des antiken Nikopolis. Nachdem der römische Kaiser Octavian 31 v. Chr. Antonius und Kleopatra in der Seeschlacht vor Aktion besiegt hatte, gründete er Nikopolis, seine "Siegesstadt", nach römischem Vorbild. Türken, Venezianer und Franzosen herrschten zeitweise über den Ort, der besonders den Venezianern und dem türkischen Statthalter Ali Pascha seine Entwicklung zur heutigen Stadt Preveza zu verdanken hat. Auch heute vermitteln die verschiedenen Bauten den Eindruck, die Zeit sei bei den Venezianern und Türken stehengeblieben. Bis heute gilt für einige alte Bauten noch das venezianische Recht, nach dem u.a. die Zimmer eines Gebäudes einzeln an verschiedene Käufer verkauft werden können. Von 1800 bis 1809 befand sich Preveza zusammen mit Vonitsa, Parga und Vouthroto (Albanien) in einem Städtebund, der eine eigene Rechtsordnung, eigene Gerichte und das Recht besaß, internationale Verträge abzuschließen. Bis 1950 war Preveza der einzige Hafen und der Hauptverkehrsknoten Westgriechenlands. So zog die Stadt immer wieder Bewohner aus anderen Gegenden des Epirus und von den gegenüberliegenden Ionischen Inseln an, sogar zahlreiche Italiener, die ein eigenes Stadtviertel bewohnten. Ihre 1566 gegründete katholische Kirche ist noch erhalten. Heute ist die 25.000-Einwohner-Stadt Fischereizentrum des Golfs von Amvrakien. Hier soll es die besten Fische Griechenlands geben, u.a. die Sardellen des Ionischen Meeres, die kleinen Barben, die Silberbrassen und die größten Krabben Griechenlands, die sogenannten Gambas.
Montag, 13. September 2021
Preveza - Bucht von Agia Sotira
Auch heute konnten wir es wieder gemütlich angehen. Erst gegen 1100 Uhr fuhren wir los, bei einem Lidl füllten wir unsere Vorräte auf, da wir ja in den nächsten Tagen "Wild" übernachteten und kamen nach einer knappen 40 minütigen Fahrt an unserem heutigen Etappenziel, die Bucht von Vonitsa an, welche am Ambrakischen Golf liegt.
Der Ambrakische Golf ist eine 35 Kilometer lange und zwischen 5 und 15 Kilometer breite flachmarine Einbuchtung in die NW-Küste Griechenlands. Die maximale Tiefe des Ambrakischen Golfs beträgt 65 m an wenig nördlich der Alexandros-Untiefe.
Zwei große Flüsse aus Epirus, der Louros und der Arachthos, haben eine weite Deltaebene im Norden des Golfes erschaffen, die den exponierten Teil der Ambrakischen Niederung darstellt. Der nördliche Teil des Golfbodens fällt aufgrund der Sedimentzufuhr der beiden Flüsse sanft ab, während der südliche Golfboden abrupt auf 40-65 m abfällt. Die Verbindung des Ambrakischen Golfs zum offenen Meer wird Straße von Preveza genannt. Diese ist an ihrer schmalsten Stelle 600 m breit und an ihrer Schwelle lediglich 4 m tief. Allerdings ist diese Schwelle durch einen ausgebaggerten Kanal auf 8,5 m eingetieft.
Wir genossen den Rest des Tages das Dolce Fare niente und sassen am Abend noch lange vor unserem Womajo und lauschten den kleinen Wellen, die ca. 5 m von uns entfernt an den Strand gespühlt wurden.
Dienstag, 14. September 2021
Bucht von Agia Sotira - Kremasta Stausee
Nach einem gemütlichen Frühstück fuhren wir los. Die Reise führte uns am Anfang dem Ambrakischen Golf entlang. In Agrinio verliessen wir den Golf und fuhren dem Limni (See) Amvrakia entlang.
Der Amvrakia- oder Ambracia- See (griechisch: Αμβρακία) ist ein Süßwassersee in Aetolia-Acarnania in Westgriechenland. Es liegt zwischen den Städten Agrinio und Amphilochia, ist 13,8 Kilometer lang, 3,8 Kilometer breit und hat eine maximale Tiefe von 40 Metern. Es ist ein Natura 2000 geschützter Lebensraum.
In Agrinio fuhren wir Richtung Pindos-Gebirge. Wir schraubten uns etliche Serpentinen hoch, durchquerten diverse kleine Ortschaften wo fast kein Leben mehr war und plötzlich hatten wir eine wunderbare Aussicht auf den Kremesta-Stausee.
Der Kremasta-Stausee, gesprochen Techniti limni Kremaston, ist der größte Stausee in Griechenland. Der Stausee befindet sich in Westgriechenland und liegt sowohl in der Präfektur Evrytania als auch in der Präfektur Ätolien-Akarnanien. Die Inbetriebnahme erfolgte 1969. Der Kremasta-Stausee speist sich aus vier Zuflüssen: der Hauptzufluss ist der Fluss Acheloos, die drei Nebenzuflüsse sind die Flüsse Tavropos, Agrafiotis und Trikeriotis. Die Fläche umfasst 92 km², das maximale Stauvolumen beträgt 4.700.000.000 m³ und die maximale Wassertiefe ist 51,6 m. Der Stausee orientiert sich am natürlichen Verlauf des Acheloos und seiner Zuflüsse in den Tälern des südlichen Pindos-Gebirges, was dem Stausee eine fjordähnliche Erscheinung verleiht. Der Staudamm des Kremasta-Stausees ist 165 m hoch und 465 m lang und gehört somit zu den größeren Talsperren der Welt.
Nach einer abenteurlichen Fahrt hinunter zum Stausee, trafen wir dann in unserem heutigen Endziel ein. Hier lasse ich die Bilder sprechen.
Mittwoch, 15. September 2021
Kremasta Stausee - Skigebiet von Karpenissi
Nach einer sehr ruhigen Nacht genossen wir beim Frühstück die herrliche Aussicht auf den Stausee. Wehmütig verliessen wir unseren liebgewonnenen Uebernachtungsplatz und überquerten als Erstes die Episkopi-Brücke (benannt nach dem versunkenen Kloster).
Die Pässe, welche wir passierten, nahmen kein Ende. Kaum waren wir auf einem Pass ging es schon wieder runter und kaum waren wir in der Talsohle, führten uns viele Serpentinenkurven wieder auf die nächste Anhöhe. Nach ungefähr 3 Std. Fahrt (für ca. 50 Kilometer), trafen wir dann im Skiort Karpenissi ein. Zu unserem heutigen Uebernachtungsplatz musste unser Womajo noch einmal eine 15% Steigung in Angriff nehmen bis wir dann schliesslich im Skigebiet, auf einem jetzt ausser Saison verwaisten Grossparkplatz, eintrafen und uns installierten.
Donnerstag und Freitag 16. und 17. September 2021
Skigebiet von Karpenissi - Agios Serafim
Heute morgen, als wir erwachten, zeigte das Thermometer 7 Grad an. So wurde die Heizung (in Griechenland) gestartet und bis unser Womajo angenehm temperiert war verblieben wir unter der warmen Decke. Nach dem Frühstück ging es los zu unserem heutigen Etappenziel, den Golf von Malia. Die Fahrt durch das Gebirge war wiederum sehr schön und wir kamen uns, je tiefer wir in die Ebene kamen vor, wie im Schwarzwald.
In Lamia wurde ein Lidl angesteuert und unsere verbrauchten Vorräte wieder aufgefüllt.
Erster Höhepunkt unserer heutigen Etpappe waren die Thermophylen-Quellen.
Die Quellen haben mehrere Austrittspunkte, unterschiedliche Temperaturen und teilweise natürlich belassene Badebecken und Wasserfälle. Es entspringt unter dem Steilhang eine Quelle mit erträglichem Schwefelgeruch und etwa 40°C Wassertemperatur. Sie fliesst nicht etwa aus dem Berg heraus, das Wasser drückt aus dem Boden unter Aufwirbelung von Sand, begleitet von Ausbrüchen von Kohlendioxydbläschen wie in Maria Laach. Von diesem Quellbecken fliesst das Wasser in einem Kanal zu einem früheren Hallenbad, das aber heute einsturzgefährdet und deshalb verrammelt ist.
Da uns das Wasser zum Baden zu heiss war (ca. 36-38 Grad) verliessen wir den nach "Faulen Eiern" (Schwefel) riechenden Ort und fuhren ca. 8 Kilometer weiter zum nächsten Highlight unserer heutigen Reise zum Schlachtfeld der Thermophylen.
Das Denkmal erinnert an die Schlacht bei den Thermopylen im Jahre 480 v. Chr. und den Sieg der Griechen über die Perser. In dieser Schlacht blockierte eine 5.200 Mann starke griechische Streitmacht den Thermopylenpass, um Xerxes 50.000 bis 100.000 Mann starkes Herr aufzuhalten. Zunächst konnten sie den Persern, durch die enge Passage im Vorteil, widerstehen. Während die Perser herbe Verluste hinnehmen mussten, gab es auf griechischer Seite kaum Ausfälle. Bevor sie von den Gegnern eingekesselt wurden, zog ein Großteil der griechischen Streitmacht ab, und Leonidas blieb, um den Rückzug der restlichen Truppen zu decken, mit 300 Spartiaten und 700 Thespier zurück. Er fiel gemeinsam mit seinen Truppen.
Auf dem Hügel von Kolonos gegenüber dem Kriegerdenkmal, wo sich der letzten Akt der Schlacht abspielte, ist eine Kopie des Epigramms zu sehen, das früher das Denkmal schmückte.
Noch eine 20 Kilometer weitere Fahrt stand vor uns bis wir unser Nachtlager, auf dem Campingplatz Venezuela, bezogen. Die Frau an der Reception erklärte uns, dass wir doch zwei Nächte bleiben sollen, da Morgen abend ein griechischer Abend im Restaurant, mit Live Musik, stattfinde. So entschieden wir uns die nächsten 2 Tage hier zu bleiben, um zu baden und zu relaxen.