Freitag, 19. April 2024
Grenchen - Toul
Nachdem wir unsere letzten Sachen zusammengepackt hatten, fuhren wir gegen 0630 Uhr los. Gegen 1130 Uhr bezogen wir, nach einer stressfreien Fahrt, den heutigen Uebernachtungsplatz in Toul. Wir besichtigten anschliessend die alterwürdige Bischofs-/ und Festungsstadt am Zusammenfluss der Mosel und der Ingressin.
Gegen abend kehrten wir zum Womajo zurück und kaum hatten wir die Türe geschlossen, begann es auch schon zu regnen. So genossen wir den ersten Abend im Womajo in wohliger Wärme und lauschten dem Rasseln des Regens zu.
Samstag, 20. April 2024
Toul - Sainte Marie-du-Lac-Nuisement
Nachdem wir gemütlich gefrühstückt hatten und unser Womajo reisefertig gemacht hatten, fuhren wir zu unserem heutigen Ziel, dem Lac du Der, entgegen. Gegen Mittag trafen wir dort ein, platzierten unser Womajo auf unserem heutigen Uebernachtungsplatz, nachmen unsere Fahrräder hervor und umrundeten den See.
Der Lac du Der ist ein Stausee und wurde 1974 errichtet zwecks Regulierung des Flusslaufes der Marne. Er hat eine Wasserfläche von 4'800 Hektar. Bei der Flutung wurden 3 Dörfer unter Wasser gesetzt. Er ist auch ein herrliches Paradies für die Vogeltierwelt.
Sonntag-Montag, 21-22. April 2024
Sainte Marie-du-Lac-Nuisement - Poses
Heute war frühes Aufstehen angesagt, da wir eine grössere Strecke zu absolvieren hatten. Wir fuhren auf der Route National (gebührenfreie 3-4 spurige Strasse) sozusagen ohne Verkehr bis vor Paris. Durch Paris war dann sehr straker Verkehr und wir waren sehr froh, als die Hauptstadt von Frankreich hinter uns lag. Am frühen Nahcmittag kamen wir an unserem heutigen Endziel in Poses an. Wir wollten unseren Stellplatz im Gras beziehen. Da der Boden sehr weich war, ging es nicht lange und ich kam weder vorwärts noch rückwärts, sprich unser Womajo war komplett versenkt. Puhhh. Wir mussten mit einem Lieferwagen wieder herausgezogen werden. Und was lernt man dabei; immer zuerst das Terrain testen.
Nachdem wir mit unserem Womajo wieder festen Boden unter uns hatten bezogen wir einen stabileren Platz und kurze Zeit später trafen unsere Freunde, Doris und Melchior, ein, welche uns in der nächsten Zeit begleiten. So sassen wir den Rest des Tages gemütlich zusammen und genossen das Zusammensein.
Anderntags war dann "radeln"angesagt. Wir radelten in einer schönen Natur der Seine nach und trafen nach 29 Kilometer in Andelys ein, wo wir den auf die Burg Gaillard hinauf fuhren. Dieses Schloss wurde in nur einem Jahr von König Richard Löwenherz gebaut. Von der burg aus hatten wir eine wunderschönes Panorama auf die Flusswindungen der Seine. So war es nicht verwunderlich, dass das Schloss den Zweck hatte, das ganze Tal zu überwachen und die Stadt Rouen, welche einige Kilometer entfernt ist, von Angriffen zu schützen. Mit vielen Eindrücken kehrten wir zurück zum Womajo und genossen den Abend
Dienstag, 23. April 2024
Poses - Rouen
Nach einer kurzen Fahrt trafen wir auf unserem heutigen Uebernachtungsplatz ein, platzierten unser Womajo und besuchten den ganzen Nachmittag Rouen.
Rouen, "Stadt der 100 Kirchtürme" nimmt die Besucher auf eine Zeitreise durch ihre mittelalterliche Gassen, vorbei an dicht gedrängten Fachwerkhäusern und der beeindruckenden gotischen Kathedrale. Geschichte begegnet der Besucher in rouen auf jeden Zentimeter. Am Altmarkt wurde die französiche Nationalheldin Johanna von Orléans im Jahre 1431 verbrannt.
Mittwoch, 23. April 2024
Rouen - Abbaye Jumièges - Wissant Sombre
Heute absolvierten wir wieder eine grössere Strecke, jedoch besuchten wir als Erstes die Abbaye Jumièges.
Die Klosterruine von Jumièges gilt als „schönste Ruine Frankreichs“. Sie liegt malerisch an einer der Seineschleifen des regionalen Naturparks, direkt an der Obstroute.
Jumièges zählt zu den ältesten und wichtigsten Klöstern Frankreichs und blickt zurück auf eine dramatische Geschichte. Das Kloster wurde im Jahre 654 durch Saint-Philibert, Höfling von König Dagobert I., gegründet. Die Mönche des Klosters nutzten das Mikroklima des Seine-Tals und bauten gemeinsam mit den Bauern Obst an – Jumièges wurde zu einem der wichtigsten Klöster Frankreichs im Mittelalter. Und doch fällt das Kloster zahlreichen Zerstörungen zum Opfer. Die Wikinger fielen im 9. Jahrhundert ein, nach der Französischen Revolution nutzte man Jumièges als Steinbruch.
Trotz oder gerade wegen ihrer Zerstörung verzaubert die Klosterruine noch immer. Die Zwillingstürme mit 46 Metern Höhe dominieren die Überreste der romanischen Gebäudefassade und der Klostermauern. Der Park mit hundertjährigen Bäumen umgibt die Abtei, die von Victor Hugo als „schönste Ruine Frankreichs“ bezeichnet wurde. Errichtet aus dem weißen Kalkstein des Seine Tals ruht das Kloster im Rhythmus der Jahreszeiten – elegant und versteckt.
Donnerstag, 24. April 2024
Wissant Sombre - Cap Griz Nez (Fahrradtour)
Wie Ihr bereits bemerkt habt, waren wir mittlerweilen am Atlantik angelangt und zwar im Departement Pas-de-Calais.
Heute war Fahrradfahren angesagt und zwar besuchten wir das Cap Gris Nez.
Das Cap Gris-Nez (gris-nez, deutsch ‚Graue Nase‘,) ist eine Landspitze an Frankreichs Kanalküste, der Côte d’Opale, in der Region Hauts-de-France in Nordfrankreich. Es befindet sich zwischen Calais und Boulogne-sur-Mer. Die Bezeichnung „grau“ entstand, weil der offenliegende Fels grau ist, im Gegensatz zu dem in Sichtweite nördlich liegenden Cap Blanc-Nez, bei dem leuchtend weißes Kreide-Gestein zu Tage tritt.
Auf dem Gipfel des Cap Gris-Nez (50 m) steht ein Leuchtturm. Von hier aus wird der gesamte Schiffsverkehr auf dem Ärmelkanal von der französischen Seite aus überwacht. Die Sichtachse vom Cap Gris-Nez zum Shakespeare Cliff bei Dover bildet die Stelle, an der sich die Insel Großbritannien und Kontinentaleuropa mit nur 33 km Entfernung am nächsten sind; dieser engste Abschnitt des Kanals hat eine eigene Bezeichnung, die Straße von Dover. Vom Cap Gris-Nez kann man bei klarem Wetter bis nach England sehen, schaut man nach Süden an der Küste entlang, erkennt man den Hafen von Boulogne-sur-Mer. Die Nähe des Kaps zu England führte dazu, dass das nahe gelegene Dorf Audinghen in Kriegen zwischen England und Frankreich häufig zerstört wurde. Auf der Spitze der Klippe befinden sich die Ruinen einer englischen Festung, die Anfang des 16. Jahrhunderts von Heinrich VIII. erbaut wurde. Zusammen mit dem zehn Kilometer weiter nördlich gelegenen Cap Blanc-Nez bildet es die „Grand Site des Deux Caps“, die seit 2011 das Label Grand Site de France trägt. Dieses Ensemble ist eines der Wahrzeichen des regionalen Naturparks Caps et Marais d’Opale und eine der attraktivsten Sehenswürdigkeiten Nordfrankreichs (2,5 Millionen Besucher pro Jahr). Dieser Küstenabschnitt wurde während des Zweiten Weltkrieges im weiteren Verlauf der Operation Overlord bzw. Operation Undergo durch kanadische Truppen befreit. Noch heute weist das Gebiet um das Cap Gris-Nez sichtbare Spuren der schweren Bombenangriffe gegen diesen Teil des „Atlantikwalls“ von 1944 auf. In dem betreffenden Abschnitt befindet sich auch das ehemalige deutsche Fort und die Geschützstellung Batterie Todt.
Freitag, 25. April 2024
Wissant Sombre - Wimereux (Ausflug nach Bologne sur Mer)
Es regnete die ganze letzte Nacht und auch der Wind blies stark. Nach einer kurzen Fahrt trafen wir schon beim heutigen Uebernachtungsplatz ein. Da es die ganze Zeit immer wieder zu regnen begann, entschlossen wir uns mit dem Bus nach Boulogne-sur-Mer zu fahren und durch dieses Städtchen zu bummeln.
Boulogne-sur-Mer ist eine französische Gemeinde mit 40.588 Einwohnern im Département Pas-de-Calais in der Region Hauts-de-France.
Während der deutschen Besetzung Frankreichs war Boulogne ein Stützpunkt der Wehrmacht. Später und auch nach Kriegsende wurde der Platz nicht mehr genutzt; die Piste war zu klein und zu nah an der Stadt gelegen. Etwas weiter südlich befindet sich heute das Aérodrome de Le Portel.
Zwischen Juni 1940 und Juni 1942 befand sich im Westhafen eine Seeflugzeugbasis der Seenotstaffel 3 der Luftwaffe, die mit verschiedenen Flugboot- und Wasserflugzeugtypen ausgerüstet war. Im August/September 1940 lag hier auch ein Teil der 1. Staffel der Bordfliegergruppe 196 mit ihren Arado Ar 196. Zur Küstenverteidigung war in Boulogne-sur-Mer während der gesamten Besatzungszeit die Marine-Artillerie-Abteilung 240 stationiert.
Boulogne wurde von den Alliierten am 22. September 1944 eingenommen und der Hafen konnte bereits am 22. Oktober wieder für Nachschublieferungen benutzt werden. Boulogne wurde im November südlicher Endpunkt einer der dann drei Öl-Pipeline-Strecken durch den Kanal (Operation PLUTO). Das Dumbo genannte östliche Teilstück war bis Kriegsende mit einem Pipelinesystem am Festland nach Antwerpen und schließlich bis Emmerich am Rhein als Kraftstoff-Lieferant funktionsfähig.