Mittwoch 14. Mai 2014
Nach dem reichhaltigen Morgenbuffet machten wir uns gestärkt auf den Weg zur Metro und stiegen bei der Station Retauradores aus. Nachdem wir ans Tageslicht gelangten, öffnete sich uns die Strasse in den Praca Restauradores. Der riesige Platz wird dominiert von einem künstlerisch eher schlichten Obelisken, der dem siegreichen Aufstand gegen die spanische Herrschaft im Jahr 1640 gedenkt. Umringt wird der Platz von prachtvollen Bauten.
Weiter wollen wir heute das Highlight mit dem alten Tram der Linie 28 erleben. Zuerst führte uns unser Weg zum Platz Rossio. Ueber 200 Meter lang und fas 100 Meter breit erstreckt sich dieser im Herzen der Stadt.
Schon im Mittelalter fanden auf diesem Platz, dessen offizieller Name Praca Dom Pedro IV sich nie durchgesetzt hat, Märkte und Volksfeste statt.
Aber der Platz ist mehr als nur ein historisches Relikt. Auch heute noch ist er Treffpunkt vieler Lisboer - sei es auf dem Weg zur Arbeit oder zum Kaffeeklatsch mit Freunden oder zu Demonstrationen. Auf dem Rossio pulsiert das Lissabonner Leben bis heute.
Das Wellenmuster soll übrigens an die Weiten des nahegelegenen Meers erinnern und den Platz bis ins unendliche fortsetzen.
Wir fuhren dann mit dem Kleinbus zum Castello S. Jorge und schauten uns diese faszinierende Burg an.
Die Burg São Jorge, befindet sich auf einem der höchsten Hügel Lissabons. Die Festungsanlage kann deshalb von fast überall in der historischen Altstadt gesehen werden. Von der Aussichstplattform hat man einen phantastischen Ausblick über ganz Lissabon.
Danach gingen wir zu Fuss bis zum Miradouro de Santa Luzia. Bei diesem Platz hat es ein paar gute Caffés, wo wir einen Imbiss in Form von kaltem geschnetzeltem Schweinefleischsalat zu uns nahmen.
Danach schlenderten wir durch das Viertel Alfama. Dieses befindet sich direkt unter der Burg. Es ist das älteste Stadtviertel von Lissabon und ist durch das Labyrinth aus engen Gassen und mittelalterlichen Wegen eine Sehenswürdigkeit für sich.
Durch das wie bereits erwähnte Gassenlabyrinth gelangten wir zum Hafen, wo wir mit der Metro wieder zur Station Baixa Chiado fuhren, verschoben uns zu Fuss zum Martim Moniz Platz. Dort konnten wir nach langem Warten an der prallen Sonne endlich in das Tram der Linie 28 einsteigen. Da es so viele Touristen hatte, beschlossen wir bis zur Endstation zu fahren. Die Linie ist ungefähr 7 Km lang. So dauerte es auch einige Zeit, bis wir die Endstation am Friedhof erreichten. Dort angekommen mussten wir aussteigen und erneut warten um die Rückfahrt anzutreten.
Es ist doch nur eine Straßenbahn? Falsch, es ist DAS Erlebnis in Lissabon: Die Original-Wagen aus den 30er Jahren sind innen komplett aus Holz gebaut. Die Fahrt geht über die Hügel von Lissabon in steilen Kurven auf und ab, vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Lissabons und durch unglaublich enge Gassen. Eine vergleichbare Tram finden man nirgends auf der Welt.
Nach dieser interessanten Tramfahrt ging es zurück ins Hotel, wo wir uns eine kühle Douche gönnten und uns ein bisschen von der Hitze erholten.
Am späteren Nachmittag fuhren wir wieder zur Station Restauradores, stiegen dem Elevator Gloria entlang zum Portweininstitut wo wir gemütlich 4 Portweine zum Apero probierten.
Diese Bahn ist sehr toll. Sie verbindet die untere Stadt mit dem Bairro Alto, dem oberhalb liegenden Vergnügungsviertel. Und ihr Ausstieg ist direkt an einem wunderschönen Aussichtspunkt – Miradouro in Lissabon genannt. Die Bahn fährt nicht so häufig – so alle zehn bis zwanzig Minuten. Gebaut 1885 fährt die Bahn noch heute die 265 Meter lange Strecke und riecht dabei wie neu. Was aber auch an ihrer frisch aufgetragenen Farbe liegen kann.
Danach suchten wir ein Restaurant in der Rua Gloria auf und genossen unser Nachtessen, welches bei Jörg aus Schweinebäckchen und Kartoffelpurre und Spinatsuppe und bei Marietta aus Ente mit Kartoffelpurre und Spinat bestand. Zu Fuss schlenderten wir noch durch die Innenstadt und genehmigten uns noch einen Sangria, bevor wir uns zum Hotel begaben und eine ruhige Nacht verbrachten.