Donnerstag, 15. Mai 2014
Heute ist Belém angesagt.
Der Ort war bis 1885 selbständig, danach wurde er nach Lissabon eingemeindet. Da beim großen Erdbeben im Jahre 1755, das die Innenstadt von Lissabon weitgehend zerstört hat, Belém kaum in Mitleidenschaft gezogen wurde, befinden sich hier viele bekannte Sehenswürdigkeiten der portugiesischen Hauptstadt, vor allem solche aus der Zeit vor dem Beben.
Als Erstes besichtigen wir die Kirche sowie das Kloster Mosteiero dos Jeronimos.
Das Kloster gilt als bedeutendstes Bauwerk der Mauelinik, einer portugisischen Variante der Spätgotik und beeindruckt mit seiner imposanten Kalksteinfassade. Ueppige orientalische Ornamente und Verzierungen schmücken die über 300m lange Fassade des aufwendigen Kalksteinbaues und lassen das Ansinnen König Manuel erahnen. Als dieser im Jahre 1501 mit dem Bau des Klosters begann, hatte er den Anspruch, ein Prunkstück zu errichten, dass stets das Erste sein sollte, dass ein Schiff bei der Ankunft in Lissabon sah - Die Fertigstellung dauerte fast 70 Jahre.
Weiter ging es zu Fuss zum Denkmal des Padrao dos Descobrimentos (Entdeckerdenkmal).
Dieses wurde 1960 zu Ehren Prinz Heinrich des Seefahrers, an seinem 500. Geburtstag errichtet und versinnbildlicht den Aufbruch der portugiesischen Entdecker.
Nächste Station war der Torre de Belém.
Der Torre de Belém ist das Wahrzeichen Lissabons. Er wurde 1515 gebaut, um ankommende Schiffe zu begrüssen und die Hafeneinfahrt vor feindlichen Schiffen verteidigen zu können. Er und das Hieronymus-Kloster wurden von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet.
Als das Bauwerk errichtet wurde, stand es noch im Innern des Flusses Tejo auf einer Insel. Doch durch zahlreiche Aufschüttungen und Rückgang des Wasserspiegels ist der Turm nur noch wenige Meter vom trockenen Land entfernt. So läuft man die letzten paar Meter über einen Steg, unter dem die Wellen entlang schwappen.
Auch von hier hatten wir wiederum einen phantastischen Blick auf die Ski Line von Lissabon.
Auf dem Rückweg zur Innenstadt kamen wir noch beim Casa Pasteis vorbei, wo es die Spezialität von Lissabon gibt, das Pastel de Belem. Das ist ein süsses Gebäck, das sehr unserem Nidlechueche ähnelt.
Frisch gestärkt geht es mit dem Tram zurück bis zum Praca de Camercio.
Die Praça do Comércio (Platz des Handels) gehört zu den wichtigsten Plätzen innerhalb der portugiesischen Hauptstadt. Nahe am Hauptstadtfluss Tejo gelegen, ist der Platz noch immer unter seinem alten Namen, Terreiro do Paço (Palastgelände) bekannt, da sich dort, bis zum verheerenden Erdbeben von 1755 das Paco da Ribeira, das königliche Uferschloss befand. Nach dem Erdbeben erhielt das Gelände eine völlig neue Form.
Zu Fuss ging es durch die grosse Fussgängerzone zum Elevador S. Justa.
Unschwer lässt sich erkennen, dass die verspielte Gusseisenkonstruktion von einem Schüler Gustav Eiffels stammt. Bereits 1902 wurde der Aufzug eingeweiht und befördert seine Fahrgäste in einer Holzkabine 30m senkecht nach oben. Er verbindet den niedrigen Part Baixa mit der sogenannten Oberstadt Chiado.
Wir schlenderten durch die Engen Gassen der Oberstadt Chiado bis wir zum Parc Misadouro Sao Pedre de Alcantara kommen.
Auch hier wiederum ein phantastischer Blick über ganz Lissabon.
Nach diesen wunderschönen Eindrücken genehmigten wir uns ein Bier.
Am Abend fanden wir einen Platz im Restaurant Bota alto. Wir genossen die Spezialität des Hauses Stockfisch, Zwiebelpanade und Kartoffeltaler. Dazu gab es herrliche portugiesischen Hauswein.
Gesätigt ging es noch ein bisschen in die Fussgängerzone, wo wir uns einen "Guten Nachttrunk" genehmigten und kehrten dann mit vielen tollen Eindrücken zum Hotel zurück.